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Darts-WM: Gerwyn Price wird im «Ally Pally» gnadenlos ausgebuht

Gerwyn Price schlägt immer wieder der blanke Hass entgegen.
Gerwyn Price schlägt immer wieder der blanke Hass entgegen.bild: imago-images.de

«Das war schwierig» – Weltmeister Price wird im «Ally Pally» gnadenlos ausgebuht

Titelverteidiger Gerwyn Price hat bei der Darts-WM ein heikles Auftaktmatch überstanden. Bei der Rückkehr der Fans in den Alexandra Palace hatte Price massiv mit dem Publikum zu kämpfen – was selbst bei ihm Wirkung zeigte.
16.12.2021, 10:2016.12.2021, 10:46
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Der Empfang für den «Iceman» war mehr als frostig: Bei seiner Rückkehr in den «Ally Pally» wurde Darts-Weltmeister Gerwyn Price von den 3000 fanatischen Fans alles andere als freundlich begrüsst. Bei seinem Walk-on zu «Ice Ice Baby» von Vanilla Ice ertönte ein gellendes Pfeifkonzert. Demonstrativ legte sich der ehemalige Rugby-Profi die Finger auf die Ohren.

Der frostige Walk-on von Gerwyn Price.Video: streamja

Price ist sich die Anfeindungen des Publikums eigentlich gewohnt, hat er es sich mit den Darts-Fans wegen seines oft unsportlichen Verhaltens auf der Bühne doch längst verscherzt. Doch dieses Mal gingen selbst ihm die Buhrufe unter die Haut.

Der walisische Weltmeister legte in seinem Zweitrunden-Match gegen den Engländer Ritchie Edhouse prompt einen veritablen Fehlstart hin. Price traf keinen einigen seiner sechs Versuche auf ein Doppel und musste den ersten Satz gleich mit 0:3 abgeben.

Die Fans, die jeden Fehlversuch des «Iceman» mit lautem Jubel begleiteten und immer wieder zu «England»-Sprechchören ansetzten, hatten es geschafft, ihn komplett aus dem Konzept zu bringen. «Ich habe mich im ersten Satz hängenlassen und mich zu sehr unter Druck gesetzt», erklärte Price hinter. «Es war schwierig, die Fans waren definitiv nicht auf meiner Seite.»

Der 36-Jährige war sichtlich genervt und blieb in seinen Gesten zunächst passiver als gewohnt. Als er im zweiten Satz dann aber mit einem 77er-Checkout auf 2:1 stellte, ging er doch noch auf Konfrontation. Demonstrativ baute sich der Muskelprotz Richtung Publikum auf und liess einen Kampfschrei folgen. Das wirkte wie eine Befreiung: Danach fand Price immer besser ins Spiel und siegte am Ende mit einem Average von 101,28 und einer Doppelquote von 38 Prozent verdient mit 3:1 Sätzen.

«So wie das Publikum heute drauf war, war es schwierig», gestand Price. «Ich hoffe, dass sich das in den kommenden Wochen noch ändert.» Nach dem gewonnenen Auftaktmatch geht es für Price erst nach Weihnachten mit der dritten Runde weiter. Mögliche Gegnerin dort ist Fan-Liebling Fallon Sherrock – gegen die Engländerin müsste sich der «Iceman» also wieder einiges anhören. (pre)

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