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So viel verdienen Schweizer Uber-Fahrer

So viel verdienen Schweizer Uber-Fahrer

Weil er wachsen möchte, legt der Fahrdienstvermittler genauere Zahlen vor.
13.10.2019, 06:1113.10.2019, 13:06
Thomas Pohl / ch media
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Der Online-Fahrdienstvermittler Uber ist in der Schweiz im letzten Jahr deutlich gewachsen. Das Unternehmen sieht seine Ausbaugelüste aber durch einen Fahrermangel und regulatorische Hürden behindert. Deshalb legt Uber nun Zahlen zum Einkommen seiner Fahrer auf den Tisch.

epa06355410 (FILE) - An image showing an Uber app on a mobile phone in central London, Britain, 22 September 2017. Media reports on 28 November 2017 state Japanese Softbank corporation may be close to ...
Bis jetzt fährt Uber in Zürich, Genf, Basel und Lausanne.Bild: EPA/EPA

Heute ist Uber in Zürich, Genf, Basel und Lausanne aktiv. Die Zahl der aktiven Nutzer stieg zwischen Juli 2018 und Oktober 2019 um rund 30 Prozent auf 400'000, die Zahl der Fahrer von 2600 auf 3200 (+23%), wie Uber am Freitag bekannt gab. Üblicherweise veröffentlicht das Unternehmen, das seit kurzem an der Wall Street kotiert ist, eigentlich keine länderspezifischen Zahlen.

Mit etwas mehr Transparenz will Uber nun aber dem Widerstand hierzulande gegen sein Geschäftsmodell begegnen. «Wir würden gerne auch in andere Schweizer Städte gehen», sagte Steve Salom, Generaldirektor von Uber Schweiz, Frankreich und Österreich. «Aber die Verfahren und Reglemente dafür sind sehr kompliziert.»

Besonders in der Romandie und speziell in Genf, wo Uber mit dem Kanton im Streit um den Status seiner Fahrer liegt, sei die Regulation sehr strikt. Der Konflikt bedrohe die Präsenz von Uber in der Stadt, sagte Salom. Man sei daher auch bereit, vor Gericht zu gehen. Der Konflikt dreht sich vor allem um den Schutz der Arbeitnehmer und ob diese Angestellte von Uber oder selbständig Erwerbende sind. Uber stellt sich auf den Standpunkt, dass das Unternehmen lediglich Fahrten vermittle.

In diesem Zusammenhang machte Uber nun am Freitag Zahlen zum Einkommen seiner Chauffeure öffentlich: Das mittlere Einkommen eines unabhängigen Fahrers über die Uber-App beträgt demnach 26,81 Franken pro Stunde. Dabei ist die Provision von 25 Prozent, die an Uber bezahlt werden muss, bereits abgezogen.

Steve Salom, General Manager d' Uber en Suisse romande pose avec son telephone portable et l' app Uber devant une voiture lors d'une conference de presse sur l'annonce de l'ar ...
Steve Salom würde gerne expandieren – die Schweizer Bürokratie macht es jedoch schwierig.Bild: KEYSTONE

Nach Abzug aller Kosten wie Amortisation des Fahrzeugs, Benzin und Versicherung bleiben den Chauffeuren laut Uber unter dem Strich 21 Franken. Dabei wird für die Berechnung von einem Standard-Automodell ausgegangen, konkret dem Kompaktwagen Toyota Prius. Zudem hätten seit der Einführung der Trinkgeldfunktion Nutzer rund 1,6 Millionen an Trinkgeld über die App an die Fahrer überwiesen, hiess es weiter.

Rund 70 Prozent der Fahrer nutzten dabei die Uber-App weniger als 40 Stunden pro Woche während 33 Wochen im Jahr. Dabei können sie auch für andere Plattformen fahren.

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Fahrdienst Uber
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Fahrdienst Uber
Die Taxi-App Uber ist u. a. in Zürich, Genf und Basel aktiv.
quelle: keystone / steffen schmidt
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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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darkshadow
13.10.2019 07:32registriert März 2017
21.- sind gar nicht so schlecht, wenn die Sozialabgaben bezahlt wären. So konnen nochmals 10-20% weg und dann gehst du lieber zu McDonalds arbeiten. Spannend wäre der Vergleich mit einen Taxifahrer...
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Dragonlord
13.10.2019 08:33registriert Juli 2016
Die Versicherungen sind bei der Kalkulation natürlich nicht miteinkalkuliert. Und wenn man mal krank wird oder einen Unfall hat? Die Kosten für eine private Taggeldversicherung sind immens, sofern eine solche überhaupt abgeschlossen werden kann.
Ich bin der Meinung, dass Uber sich bewusst am Schweizer Sozial- und Steuersystem vorbeimogelt. Die Zeche bezahlt wie so oft der arme Arbeiter und die Gesellschaft.
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wir-2
13.10.2019 08:29registriert März 2014
Was ist für über so schwer daran die gesetzlichen Regularien einzuhalten? Andere Firmen können das auch.
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