Eineinhalb Tage nach dem Drama in Frankfurt, bei dem ein 40-jähriger Mann aus Eritrea mutmasslich mehrere Personen vor einen Zug stiess und dabei einen 8-jährigen Jungen tötete, meldet sich die Zürcher SVP mit einer Medienmitteilung zum Fall.
Die Partei kritisiert in ihrem Schreiben die lasche Asylpolitik gegenüber Eritreern. «Diese abscheuliche Tat zeigt einmal mehr auf, dass es sich bei solchen Personen um nichtintegrierbare Gewalttäter handelt, die in der Schweiz nichts verloren haben», heisst es in der Mitteilung.
Ein Eritreer, der offensichtlich mit Flüchtlingsstatus im Kanton Zürich lebt, hat aus reiner Mordlust am Frankfurter Hauptbahnhof einen Buben umgebracht. Einfach nur entsetzlich! #SVPWählen #FreiUndSicher
— SVP Kanton Zürich (@svpzh) July 30, 2019
https://t.co/UXIkh0IA6R
Man stelle fest, heisst es weiter, dass ein solcher Mord jederzeit auch in der Schweiz passiere kann. Deshalb fordert die Zürcher SVP, dass «endlich eine restriktivere Asyl- und Ausschaffungspolitik» umgesetzt werde.
Die Aussagen der Zürcher SVP blieben in den sozialen Medien nicht unbemerkt. «Irgendwie schäbig, wenn man auf dem Rücken einer solchen Tat Politik betreibt», kritisiert ein Twitter-User die Meldung der SVP.
Aus reiner Mordlust. Irgendwie ist es schäbig wenn man auf dem Rücken einer solchen Tat Politik betreibt. Die Mordabsicht wird ihm nicht unterstellt werden können. (Psychische Störung und Tat im Affekt und nicht geplant)
— Yves Mueller (@mueller_yves) July 30, 2019
Ich hab tatsächlich bis jetzt grad geglaubt, dass das so nicht steht hier. Jedenfalls nicht von Seiten der Partei, vielleicht ein extremistischer Exponent, aber doch nicht eine staatstragende Partei😨
— Ale Chioccarello (@Ale_chioc) July 30, 2019
Geht ja mal gar nicht @svpzh !! pic.twitter.com/xkVOsdqVBL
«Geht ja mal gar nicht», kritisiert ein weiterer User. Auch Philipp Loser, Redaktor des «Tages-Anzeigers» schreibt: «Wie die SVP den Mordfall in Frankfurt politische ausschlachtet, ist ziemlich daneben. [...] Fast schon unverhohlen die Freude, dass es sich beim Täter um einen Eritreer handelt.»
(ohe)
Wenn man meint die Talsohle der Geschmacklosigkeit sei erreicht, setzen sie noch einen drauf.
Ich bin dafür, dass man ihnen für diese Strategie diesen extra für sie kreierten Award verleiht.
Die Aktion ist sehr perfid!