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Indonesien und Malaysia: Schwere Brände wüten im Regenwald

In Indonesien toben derzeit zahlreiche Waldbrände.
In Indonesien toben derzeit zahlreiche Waldbrände.screenshot: globalforestwatch

Heftige Brände wüten auf Sumatra und Borneo – mit gefährlichen Folgen für Mensch und Tier

11.09.2019, 21:0811.09.2019, 21:14
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Riesige Busch- und Waldbrände im indonesischen Regenwald haben ganze Regionen in Südostasien in dichten Rauch gehüllt.

Auf Sumatra und Borneo standen weiter grosse Dschungelgebiete in Flammen. Tausende Helfer waren im Löscheinsatz. Viele der Feuer werden absichtlich gelegt, um Ackerland zu gewinnen. Auf Borneo, Sumatra und in Malaysia werden im grossen Stil Palmöl-Plantagen angelegt.

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Waldbrände in Sumatra und Borneo
Einsatzkräfte bekämpfen ein Buschfeuer in der Provinz Riau auf Sumatra.
quelle: ap / str
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Die Brände haben bereits in den Provinzen Riau, Jambi, Südsumatra, West-Kalimantan, Zentralkalimantan und Südkalimantan bereits 162'000 Hektare vernichtet. In Sumatra und auf Borneo leben besonders bedrohte Tierarten wie etwa der Orang-Utan, dessen Lebensraum durch die starke Abholzung stark zurück gegangen ist.

Aufgrund der Brände blieben in Indonesien am Mittwoch tausende Schulen geschlossen. Wann sie wieder aufgehen, ist derzeit nicht bekannt.

Starker Rauch in Malaysia

Auch im malaysischen Teil der Insel Borneo blieben rund 400 Schulen am Dienstag geschlossen, wie Behördenvertreter sagten. Rund 150'000 Schüler waren betroffen.

Der Rauch war auch in der malaysischen Hauptstadt deutlich sichtbar. In Kuala Lumpur wurde die Luftqualität nach der offiziellen Messskala als «ungesund» eingestuft.

Der Rauch bedroht auch Singapur und den Süden Thailands. Laut Prognosen dürfe die Situation in den kommenden Tagen aufgrund ungünstiger Winde anhalten.

Am Montag hatte die malaysische Regierung angekündigt, mit Chemikalien Wolken zum Abregnen bringen zu wollen, um auf diese Weise die Brände einzudämmen. Experten bezweifelten jedoch die Wirksamkeit einer solchen Massnahme. Umweltschützer forderten einen Stopp von Brandrodungen. (cma/sda/afp)

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Soziale und ökologische Folgen des Palmölanbaus
Video: srf
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Baba ♀️
11.09.2019 21:38registriert Januar 2014
Es ist jedes Jahr das selbe Elend. Und die Regierungen unternehmen nichts gegen diese Gauner, die auf kriminelle Art und Weise Anbaugebiete für Ölpalmen brandroden. Weil sie zT mit drin stecken.

Jede und jeder von uns kann mithelfen, dass diese Verbrechen irgendwann ein Ende haben: Konsequent Produkte mit Palmöl drin vermeiden!
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Keller Baron
11.09.2019 22:03registriert Juni 2014
Solche Meldungen machen mich immer sehr traurig. Aber Brände in Borneo schockieren mich besonders, da in Borneo auf einem Quadratkilometer mehr Tierarten leben als in ganz Europa. Schade das da nichts passiert 😔
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Linus Luchs
11.09.2019 21:45registriert Juli 2014
Im malaysischen Teil von Borneo lebt das indigene Volk der Penan. Bruno Manser hat sich für die Penan engagiert und ist in diesem Gebiet verschollen. Die Brandrodungen gibt es dort seit weit mehr als zehn Jahren. Ich habe es 2006 selber gesehen. Dahinter stecken Holzkonzerne, die mit Hilfe von Schweizer Banken börsenkotiert wurden. Das Schweizer Parlament sperrt sich gegen ein Verbot von Palmölprodukten. Damit fördert die Schweiz die Zerstörung des Regenwaldes. Wir Wählerinnen und Wähler haben es in der Hand, den Parteien, die dafür verantwortlich sind, die Macht zu entziehen.
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