Die US-Justiz hat einen russischen Banker wegen Spionage zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Bundesgericht in New York auferlegte dem 41-Jährigen am Mittwoch zudem die Zahlung einer Strafe von 10'000 Dollar.
Ewgeni Burjakow war im Januar 2015 festgenommen worden, nachdem es der US-Bundespolizei FBI gelungen war, ihm ein verstecktes Mikrophon unterzuschieben, mit dem sie ihn und seine Komplizen mehrere Monate abhörte.
Wie die Staatsanwaltschaft erklärte, übergab ein FBI-Agent, der sich als Finanzanalyst ausgab, Burjakow Anfang 2013 mehrere Ordner mit Analysen zum Öl- und Gassektor, in denen Mikrophone versteckt waren. Laut den Anklagedokumenten wurde Burjakow mit diesen Mikrophonen dabei abgehört, wie er Anweisungen aus Moskau erhielt und Informationen an den russischen Auslandsgeheimdienst SVR zurückschickte.
Demnach arbeitete Burjakow mit zwei Mitarbeitern der russischen Handelsvertretung und von Russlands UNO-Botschaft zusammen, doch genossen diese als Diplomaten Immunität und konnten die USA unbehelligt verlassen. Es handelt sich um die erste Festnahme eines russischen Spions in den USA seit 2010. Burjakow hat bereits die Hälfte seiner Strafe abgesessen und wird nach Verbüssung des Rests ausgewiesen werden.
Spionage-Ring um Chapman
Im Jahr 2010 hatten die US-Behörden bereits einen russischen Geheimdienstring in New York zerschlagen. Das öffentliche Interesse konzentrierte sich damals vor allem auf die Spionin Anna Chapman, die im Zuge eines Agentenaustauschs nach Russland zurückkehren konnte.
In ihrer Heimat stieg sie zur Prominenten auf: Die attraktive rothaarige Frau posierte unter anderem für ein Männermagazin und moderierte eine Fernsehsendung. (sda/afp)