Die Friedensgespräche zu Syrien haben am Freitagnachmittag in Genf begonnen. Der Chef der Delegation der syrischen Regierung, Baschar Dschaafari, ist im Palais des Nations angekommen, um sich mit dem UNO-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, zu treffen.
Die vom syrischen UNO-Botschafter Dschaafari angeführte Delegation soll als erste mit dem UNO-Vermittler diskutieren. Danach wird de Mistura andere Teilnehmer und Vertreter der syrischen Zivilgesellschaft treffen.
Allerdings war noch immer unsicher, wer sonst noch an den Gesprächen teilnehmen sollte, wie der UNO-Sprecher Ahmad Fawzi sagte. Das von Saudi-Arabien unterstützte Bündnis syrischer Oppositions- und Rebellengruppen will nach eigenen Angaben am Freitag noch nicht in Genf verhandeln, sondern in Riad weiter über die Teilnahme beraten.
Das Riad-Komitee fordert vor den Verhandlungen einen Stopp der Angriffe auf Zivilisten, ein Ende der Blockaden syrischer Städte sowie weitere Hilfslieferungen.
Bilaterale Gesprächsrunden
Die Friedensverhandlungen sind zunächst als indirekte Gesprächsrunde geplant. Das heisst, de Mistura spricht einzeln mit den verschiedenen Parteien. Verhandlungen mit allen Seiten an einem Tisch stehen somit noch nicht an. Die erste Phase dürfte nach Einschätzung de Misturas zwei bis drei Wochen dauern und soll einen «echten Waffenstillstand» zum Ziel haben.
Grundlage der neuen Verhandlungen in Genf ist eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats vom 18. Dezember. Diese sieht einen Zeitplan zur Beendigung des Konflikts durch die Bildung einer Übergangsregierung, die Ausarbeitung einer neuen Verfassung und Neuwahlen vor. Die letzten Friedensgespräche waren im Februar 2014 ohne Ergebnis zu Ende gegangen. (sda/afp/reu/dpa)