Die Staatsangestellten des Kantons Genf sind am Dienstag offenbar in Scharen dem Aufruf zum Streik gefolgt. Nach Angaben der Gewerkschaften nehmen zwischen 60 und 80 Prozent der Lehrpersonen der obligatorischen Volksschule daran teil.
Noch höher fällt die Beteiligung bei der Polizei aus, bei der in manchen Abteilungen bis zu 100 Prozent der Angestellten die Arbeit niederlegten.
«Auch wenn es sich noch um vorläufige Zahlen handelt, zeigt es, dass die Beteiligung hoch ausfällt», sagte Marc Simeth, Präsident des Dachverbands der Gewerkschaften des Staatspersonals, zur Nachrichtenagentur sda.
Die Genfer Staatsangestellten demonstrieren ab 16.30 Uhr gegen die von der Regierung angekündigte Kürzung der Personalkosten um fünf Prozent bis in drei Jahren. Die Genfer Kantonsregierung hatte am Montag noch einmal ihre Diskussionsbereitschaft bekräftigt.
Keine Einigung bei Gesprächen
Es komme weder zu Entlassungen, noch zu Lohnkürzungen oder einer Verschlechterung der Bedingungen bei den Pensionierungen, sagte die Regierung. Hingegen will sie die 42-Stunden-Woche einführen, Teilzeitarbeit fördern und manche Stellen bei Abgängen nicht neu besetzen.
Seit der Ankündigung der Sparmassnahmen Anfang September blieben drei Treffen zwischen der Regierung und den Personalverbänden ohne Ergebnis, weshalb es heute zum Streik kommt. Zur Demonstration am Nachmittag werden tausende Menschen erwartet. (sda)