Starker Schneefall und Lawinengefahr zwingen Verkehr in die Knie

Starker Schneefall und Lawinengefahr zwingen Verkehr in die Knie

22.01.2018, 12:24

Der Schnee zwingt den Schweizer Verkehr in die Knie: In Zermatt VS waren Helikopterflüge in den auf Strasse und Schiene nicht mehr erreichbaren Ort zunächst nicht möglich. Gründe sind schlechte Sicht und Staublawinen, hiess es auf der Webseite von Zermatt Tourismus.

Auch im Walliser Saastal ist gemäss der Website von Saas-Fee die Strasse Stalden - Saas-Grund - Almagell wegen Lawinengefahr gesperrt. Sowohl in Zermatt als auch in Saas Fee sind auch die Skigebiete geschlossen.

Ebenfalls von der Umwelt abgeschnitten ist seit Montagmorgen der autofreie Tourismusort Wengen im Berner Oberland. Wegen eines Erdrutschs ist die Bahnstrecke von Lauterbrunnen nach Wengen hinauf unterbrochen.

Auch auf dem Netz der Rhätischen Bahn, das hauptsächlich das Graubünden abdeckt, gibt es derzeit zahlreiche Unterbrüche - zwischen einigen Orten fahren allerdings Bahnersatzbusse. Zwischen Scuol-Tarasp über Samedan nach Pontresina kann kein Bahnersatz angeboten werden. Auch die Regio-Express-Züge zwischen Landquart und St. Moritz fahren derzeit nicht.

Ebenso gesperrt sind die Bahnstrecken zwischen Andermatt und Göschenen sowie im Oberwallis. Ersatzbusse sind nicht möglich, denn auch die Strasse ist geschlossen.

Schiff in Sicherheit gebracht

Auch zahlreiche andere Strassenabschnitte sind wegen Lawinengefahr, schneebedeckten Fahrbahnen oder Erdrutschen gesperrt, besonders im Wallis und in Graubünden. Die Gefahr von Erdrutschen, Murgängen und Hochwasser nimmt derweil weiter zu, weil mit den milderen Temperaturen die Schneefallgrenze vor allem nördlich der Alpen ansteigt, wie SRF Meteo am Montag mitteilte.

Wegen des grossflächigen Niederschlags gilt am Rhein unterhalb der Aaremündung Hochwassergefahr der Stufe 3, wie das Bundesamt für Umwelt mitteilt. In Basel wurde daher das Jugendbücherschiff in Sicherheit gebracht. Das Linienschiff wurde vom Anlegeplatz an der Schifflände weggefahren und am Dreiländereck beim Rheinhafen in Kleinhüningen sicher vertäut.

Auch an den grossen Flüssen im Kanton Aargau ist das Hochwasserrisiko nach den Niederschlägen vom Wochenende gestiegen. Der Kantonale Führungsstab beschloss auf Antrag der Regionalen Führungsorganisation Unteres Fricktal, in den gefährdeten Uferzonen der Gemeinde Wallbach am Rhein mobile Hochwasserschutzelemente aufzustellen.

Weiterhin Regen und Schnee

Der Pegel stand in Basel-Rheinhalle etwas nach elf Uhr bei 770 Zentimetern und stieg weiter an. Steigt der Pegel über 820 Zentimeter, wird die Schifffahrt zwischen dem nächsten unterhalb von Basel gelegenen Stauwehr von Kembs (F) bis nach Rheinfelden AG gesperrt. Je nach Prognosemodell könnte diese Marke gemäss Bundesdaten noch am Montagabend oder in der Nacht auf Dienstag erreicht werden.

Regen und Schnee halten am Montag gemäss SRF Meteo weiter an - der Wetterdienst rechnet mit 20 bis 50 Millimeter Niederschlag. Die Lawinengefahr ist in grossen Teilen der Schweiz sehr gross. Fast im ganzen Wallis, sowie grosse Teile des nördlichen Alpenkamms und vom Prättigau über die Silvretta bis nach Samnaun GR herrscht die höchste Gefahrenstufe fünf.

Dies ist sehr selten. Eine Warnung dieser Dimension wurde zuletzt im Lawinenwinter 1999 ausgegeben, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung am Montag mitteilte. Es werden viele, zum Teil sehr grosse Lawinen erwartet. Diese können bis weit in die Täler vorstossen. (sda)

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