Nach Swatch setzt nun mit TAG Heuer eine Schweizer Luxusuhrenmarke auf eine Smartwatch. Die Uhrenmarke aus La Chaux-de-Fonds hat sich mit Grössen aus dem Silicon Valley zusammengetan und die Computeruhr am Montag in New York vorgestellt.
Die Uhr mit dem Namen «Connected» ist gemeinsam mit den US-Chiphersteller Intel entwickelt worden. Intel und die Uhrenmarke TAG Heuer, die der französischen Luxusgütergruppe LVMH gehört, hatten das Produkt bereits im März, kurz vor dem Marktstart der Apple Watch, angekündigt.
Ab sofort sei die Smartwatch online sowie in mehr als hundert Tag-Heuer-Boutiquen und bei 150 ausgesuchten Händlern weltweit verfügbar, kündigte das Unternehmen am Montag im historischen Tower der Muttergesellschaft LVMH in New York an.
«Nach 41 Jahren in diesem Geschäft bin ich sehr stolz darauf, eine erste Smartwatch anzukündigen, die mehr als 150 Jahre Geschichte in die Zukunft bringt», sagte Tag-Heuer-Chef Jean-Claude Biver bei der Vorstellung. Die «Connected» solle die Erfahrungen des Traditionsherstellers mit innovativer Technologie aus dem Silicon Valley verschmelzen.
Mit der «Connected» werde ein neues Kapitel aufgeschlagen, sagte Intel-Chef Brian Krzanich. Vom ersten Konzept bis zum Marktstart hätten die Partner rund ein Jahr gebraucht.
1500 Dollar
Mit einem Preis von 1500 Dollar ist die Smartwatch deutlich in der Uhren-Oberklasse angesiedelt. Zuvor war noch von 1800 Dollar die Rede gewesen. TAG Heuer erhofft sich von dem neuen Produkt längerfristig auch einen Schub für seine mechanischen Uhren: Nach Ablauf der Garantie können Kunden ihre Smartwatch gegen einen Aufpreis von 1500 Dollar in eine mechanische Uhr umtauschen.
Mit der «Connected» will sich Tag Heuer im relativ jungen Markt der Smartwatches behaupten. Als Betriebssystem dient Googles Android Wear. Intel steuert den Atom-Prozessor Z34xx bei und sorgt für die Leistung bei Audiostreaming, Bluetooth und Wifi-Verbindungen. Das Produkt aus der Gemeinschaftsarbeit von «Swiss Valley» und «Silicon Valley» sei eine «perfekte Verbindung», sagte Biver.
Klassisches Aussehen
Die Absicht sei gewesen, dass die «Connected» nicht wie eine Computeruhr aussehe, betonte Biver. Mit Hilfe von Android Wear greift die Uhr auf Anwendungen wie Kalender, Alarm, Kurznachrichten, SMS, Geoinformationen, Google-Suche und Schrittzähler zu. Auf Basis von Android sei die «Connected» die «smarteste Luxusuhr der Welt», sagte David Singleton von Google.
Den Markt der Smartwatches hatte Apple im April mit seiner Watch befeuert - und forderte damit die traditionsreiche klassische Uhrenindustrie heraus.
Unterdessen hat auch Branchenführer Swatch eine Smartwatch im Angebot - diese hat aber weniger Funktionen als die Produkte vieler Konkurrenten. Der Konzern hat sich bewusst gegen Armbanduhren mit zahlreichen Computerfunktionen wie etwa einer Verbindung zum Internet entschieden. (sda/dpa/reu)