Regierungslager liegt bei Parlamentswahl in Australien vorne

Regierungslager liegt bei Parlamentswahl in Australien vorne

18.05.2019, 13:4418.05.2019, 13:44

Vor der Parlamentswahl in Australien lag die Labor-Opposition in den Umfragen lange Zeit klar vorn. Nach Schliessung der Wahllokale sieht es jedoch anders aus: Die rechtskonservative Koalition kann überraschend punkten. Das amtliche Endergebnis steht noch aus.

Bei der Parlamentswahl in Australien zeichnet sich ein enges Rennen ab. Nach Berechnungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ABC lag die rechtsliberale Koalition unter Premierminister Scott Morrison am Samstagabend knapp vorn. Die Labor-Opposition unter ihrem Parteichef Bill Shorten schnitt nach den ersten Zahlen deutlich schlechter ab als erwartet.

ABC zufolge haben Liberale und Nationale Partei, die in der Hauptstadt Canberra seit sechs Jahren gemeinsam regieren, im Unterhaus 70 Sitze sicher. Die sozialdemokratische Labor-Partei unter dem bisherigen Oppositionsführer Shorten kommt dort auf mindestens 65 Mandate, die Grünen auf mindestens einen Sitz. Für die Mehrheit im australischen Unterhaus sind 76 von 151 Mandaten erforderlich.

In den Umfragen hatte Labor lange Zeit deutlich vorn gelegen. Der Vorsprung schrumpfte in den vergangenen Wochen jedoch. Trotzdem gab sie auch die erste Hochrechnung noch als wahrscheinlichen Sieger. Zu den wichtigsten Themen im Wahlkampf gehörten der Klimawandel, die Wirtschaftslage und der Umgang mit Flüchtlingen.

Kein Termin für amtliches Endergebnis

Möglicherweise wird es noch länger dauern, bis feststeht, wer künftig die Regierung führen kann. Wegen der verschiedenen Zeitzonen in dem riesigen Land wird im Osten schon ausgezählt, während im Westen noch gewählt wird. Zudem müssen noch etwa eine Million Stimmen von Briefwählern berücksichtigt werden. Von amtlicher Seite gibt es keinen Termin, wann das Endergebnis bekanntgegeben wird.

Insgesamt waren knapp 16.5 Millionen Australier aufgerufen, über das Unterhaus sowie die Hälfte von 78 Mandaten im Senat zu entscheiden. In Australien besteht bereits seit fast einem Jahrhundert Wahlpflicht. Wer ohne triftigen Grund zuhause bleibt, muss 20 Australien-Dollar (etwa 12.60 Euro) Strafe zahlen. Die Wahlbeteiligung ist deshalb immer sehr hoch.

Morrison steht erst seit August vergangenen Jahres an der Spitze der Regierung. Der 51-Jährige kam nach einer parteiinternen Revolte gegen seinen Vorgänger Malcolm Turnbull in das Spitzenamt. Mit dem Parteivorsitz bei den Liberalen ging auch das Regierungsamt auf ihn über.

Der 52-jährige Shorten ist bereits seit 2013 Labor-Parteichef. Bei der Parlamentswahl vor drei Jahren war er als Spitzenkandidat gegen Turnbull gescheitert. Obwohl seine Partei in allen Umfragen regelmässig vorn lag, war er persönlich weniger beliebt als Morrison. (sda/dpa)

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