Sparhammer bei der SRG: 900 Vollzeitstellen werden gestrichen – die wichtigsten Punkte
Was ist passiert?
Die SRG muss bis 2029 rund 270 Millionen Franken einsparen. Dafür muss sie auch beim Personal kürzen: Wie die SRG in einer Medienmitteilung schreibt, sollen bis 2029 900 Vollzeitstellen abgebaut werden.
Ein Drittel der Stellenkürzung soll laut SRG im Rahmen des laufenden Kostensparprogramms umgesetzt. Hier ist der Stellenabbau bereits im Gange. Bei den weiteren 600 Stellen, die gestrichen werden sollen, sind laut SRG Entlassungen unumgänglich.
Wie begründet die SRG den Entscheid?
«Wir bedauern diesen Stellenabbau», sagt SRG-Generaldirektorin Susanne Wille. «Die politischen Entscheidungen sowie das Umfeld, in dem wir uns als Medienunternehmen bewegen, lassen uns keine andere Wahl.» Man wolle nun versuchen, den Stellenabbau so verantwortungsvoll und sozialverträglich wie möglich zu gestalten.
Wo wird gespart?
Bereits im kommenden Frühling kommt es zu einem Abbau in der Geschäftsleitung. Die Sparte Swissinfo, die mit ihrer Plattform vor allem die Auslandschweizer und ein an der Schweiz interessiertes Publikum im Ausland ansprechen soll, wird künftig nicht mehr Teil der Geschäftsleitung sein, wie aus dem neuen Organigramm zu entnehmen ist.
Die Posten der heutigen Direktorinnen und Direktoren von SRF, RTS, RSI und RTR dagegen wurden bestätigt. Unverändert bleibe auch die erweiterte Geschäftsleitung mit ihren drei zusätzlichen Mitgliedern, hiess es weiter.
Im Rahmen der Verkleinerung strukturiert die SRG zwei Abteilungen der Geschäftsleitung um. Die neue Direktion «Angebot» vereine die bisherigen Bereiche Angebot und Distribution. Die Direktion «Operationen» umfasst neu Technologie und Produktion.
Die vakanten Posten der beiden neuen Direktionen werden nebst der Stelle der SRF-Direktion neu ausgeschrieben. Letztere muss neu besetzt werden, weil Nathalie Wappler ihren Rücktritt per Ende April bekannt gab. Wappler war über 20 Jahre bei SRF und SRG tätig.
Die künftig aufgehobenen Funktionen der Direktorin von Swissinfo und des Direktors der «Operationen» bleiben bis Ende März 2026 bestehen. Deren Stelleninhaber werden ab April den Übergang von der alten in die neue Struktur aktiv mitgestalten, wie die SRG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Nebst der Geschäftsleitung verändern sich auch die Führungsstrukturen in den Regionen. Diese werden vereinheitlicht, um die Zusammenarbeit über die Regionen hinweg zu fördern, schrieb die SRG weiter. Die Besetzung der regionalen Leitungsteams soll bis Mitte 2026 erfolgen.
Wie viel spart die SRG damit?
Konkrete Zahlen, wie diese Massnahmen sich finanziell auswirken, kommentierte die SRG nicht. Dies sei von verschiedenen Faktoren abhängig, die sich erst im Verlauf der Umsetzung präzisieren liessen.
(dab/sda/cma)
