Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat sich schockiert über die Terroranschläge in Paris geäussert. «Paris, und nicht nur Paris steht unter Schock. Auch wir stehen unter Schock», sagte sie in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.
Sie verspüre unglaubliche Trauer und gleichzeitig auch unglaubliche Wut. «Solche Angriffe attackierten die Grundwerte unserer Gesellschaft», sagte sie weiter. Gefragt sei jetzt die Solidarität mit den Menschen, die Angehörige verloren hätten, und Zusammenarbeit mit den französischen Behörden. In solchen Momenten müsse man zusammenstehen, Zusammenarbeit gehöre an die oberste Stelle.
Helpline für Angehörige
Der Bundesrat teilte am Samstagmittag mit, das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) habe bisher keine Anhaltspunkte, dass sich Schweizerinnen und Schweizer unter den Todesopfern der Anschläge in Paris befinden. Das EDA tätige in der Frage weitere Abklärungen. Personen, die Angehörige in Paris vermissen, könnten sich an die EDA-Helpline wenden: 0800 24-7-365.
Das Bundesamt für Polizei (fedpol), der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sowie das Grenzwachtkorps (GWK) stünden in engem Kontakt mit den französischen Behörden. Es gehe darum herauszufinden, ob es Verbindungen in die Schweiz gebe, heisst es in dem Communiqué des Bundesrats weiter.
Das fedpol habe zusammen mit den betroffenen Kantonspolizeien die Sicherheitsmassnahmen rund um die diplomatischen Gebäude Frankreichs in der Schweiz verstärkt. Auch die Grenzschützer stünden in erhöhter Alarmbereitschaft.
Neue Dimension
Für Europa stelle diese Art von Anschlägen vielleicht eine neue Dimension dar, sagte Sommaruga in der Radio-Sendung weiter. In anderen Staaten gebe es das aber immer wieder. «Diese Art von Attacken ist etwas vom menschenverachtendsten, das es gibt», sagte die Bundespräsidentin. «Wir dürfen uns das nicht erlauben, dass das passiert», sagte sie. Aber hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht.
«Das wird uns jetzt herausfordern: Sicherheit ist ein ganz hohes Gut, vielleicht sogar das höchste Gut. Ohne Sicherheit wird es schwierig», sagte die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD) weiter.
Sie wies darauf hin, dass die Schweiz nicht nichts gemacht habe in den letzten Monaten und Jahren. Noch anfangs November hätten die Sicherheitsbehörden gesagt, wir hätten erhöhte Aufmerksamkeit. «Jetzt werden wir sicher die Situation wieder neu analysieren müssen und schauen, ob zusätzliche Massnahmen nötig sind.»
Dem französischen Präsidenten François Hollande sprach Sommaruga laut der bundesrätlichen Mitteilung offiziell ihr Beileid aus. Aussenminister Didier Burkhalter übermittelte eine Beileidsbekundung an seinen Amtskollegen Laurent Fabius. (sda)