In Israel haben beim alljährlichen «Gay Pride»-Umzug durch Tel Aviv zehntausende Menschen die Gleichberechtigung sexueller Minderheiten verlangt. Begleitet von elektronischer Musik und Regenbogenfahnen marschierten die Teilnehmer am Freitag friedlich durch die Strassen der Küstenstadt. Rund 30'000 Touristen waren eigens zu der seit 1998 ausgerichteten Parade angereist, die als eine der weltweit grössten ihrer Art gilt.
«Wir wollen nach wie vor Familien gründen, heiraten und überhaupt so sein dürfen, wie die ganze Welt auch, mit den gleichen Rechten», sagte die 25-jährige Maor Rozdoba aus Tel Aviv. Die Stadtverwaltung bekundete ihre Solidarität, indem sie das Rathaus nachts in Regenbogenfarben anstrahlen und einige Bürgersteige bunt streichen liess.
Homosexualität stand in Israel bis 1988 unter Strafe. Inzwischen werden schwulen und lesbischen Paaren von den Gerichten des Landes zwar gewisse Rechte zuerkannt. Allerdings machen vor allem männliche Israelis und ultra-orthodoxe Juden weiterhin in teils aggressiver Form gegen die Gleichberechtigung vom Homosexuellen mobil. (dsc/sda)