US-Politik hat Vorbehalte gegen Time-Warner-Kauf durch AT&T

US-Politik hat Vorbehalte gegen Time-Warner-Kauf durch AT&T

24.10.2016, 00:56

Die geplante Übernahme von Time Warner durch AT&T stösst in den USA auf Vorbehalte in der Politik. Der US-Senat kündigte am Sonntag eine sorgfältige Prüfung des Vorhabens über 85 Milliarden Dollar an.

Die Transaktion könnte schwerwiegende Wettbewerbsbedenken hervorrufen, sagte der Vorsitzende des zuständigen Ausschusses der Kongress-Kammer. Eine Anhörung werde im November angesetzt.

Die Übernahme werfe eine Reihe von Fragen auf, sagte ein Sprecher der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Bevor man sich jedoch eine abschliessende Meinung bilden könne, müssten noch sehr viele Informationen offengelegt werden, sagte Brian Fallon.

Clintons Kandidat für das Vize-Amt, Tim Kaine, sagte, der Deal könne wettbewerbsrechtlich bedenklich sein. Er sei für Wettbewerb, sagte Kaine dem Sender NBC. «Weniger Konzentration ist generell von Nutzen, insbesondere bei den Medien.»

«Oligopole der Medien aufbrechen»

Clintons Rivale von den Republikanern, Donald Trump, hatte bereits am Samstag angekündigt, im Falle seiner Wahl würde er es AT&T nicht gestatten, Time Warner und damit CNN zu kaufen. Ein Trump-Berater bekräftigte die Aussagen. Trump werde die Oligopole der Medien aufbrechen. AT&T missbrauche sein Monopol und bei einer Übernahme von Time Warner liege zu viel Macht in den Händen von zu wenigen.

Der Telekomriese AT&T hatte am Samstagabend angekündigt, den Konzern Time Warner, zu dem die Sender HBO und CNN sowie das Filmstudio Warner Bros gehören, kaufen zu wollen. Die Wettbewerbsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Sollte der Deal zustande kommen, wäre er der grösste weltweit in diesem Jahr. AT&T-Chef Randall Stephenson zeigte sich zuversichtlich, mögliche Bedenken der Regulierungsbehörden auszuräumen.

Ein Sprecher des US-Justizministeriums wollte sich zu den Übernahmeplänen nicht äussern. Die Befugnis einen Zusammenschluss zu unterbinden liegt bei dem Ministerium und nicht bei dem Präsidenten. (sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!