Der Mailänder Spirituosenriese Campari schluckt den französischen Produzenten der Likörmarke Grand Marnier. Campari gab bekannt, nach der Einigung mit den Familieneignern von Grand Marnier sei ein Gebot von 8050 Euro je Aktie geplant.
Der Mailänder Konzern, der für den roten Bitter-Aperitif Campari steht, werde die Kontrolle über den französischen Orangenlikör-Produzenten Société des Produits Marnier Lapostolle (SPML) übernehmen, teilte Campari am Dienstag mit. Das Angebot entspricht einem Aufschlag von 60 Prozent zum aktuellen Aktienkurs. Insgesamt wird SPML damit auf 684 Millionen Euro (750 Millionen Franken) taxiert.
Das 1860 in Norditalien gegründete Unternehmen hatte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um sechs Prozent auf 1.66 Milliarden Euro gesteigert und hofft auf weiteres Wachstum 2016. Die Konzernführung hatte kürzlich weitere Akquisitionen angekündigt. Campari besitzt bereits mehr als 50 teils weltberühmte Marken, unter anderem Aperol, Wild Turkey Bourbon, den Whiskey Glen Grant oder Skyy Vodka.
In Frankreich hatte Louis-Alexandre Marnier Lapostolle erstmals 1880 erlesenen Cognac mit der Bitterorange Citrus Bigardia gemischt und so Grand Marnier erfunden. Seither hat die Spirituose, die unter anderem für Cocktails und Longdrinks verwendet wird, einen Siegeszug um die Welt angetreten. Sie wird heute in mehr als 150 Ländern vertrieben. (sda/dpa)