Nach dem erbittert geführten Vorwahlkampf der US-Demokraten haben Hillary Clinton und Bernie Sanders mit einem gemeinsamen Auftritt die Kampagne um das Präsidialamt eingeläutet. Sanders sicherte Clinton seine Unterstützung zu.
Sanders sagte am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt mit Clinton im Bundesstaat New Hampshire, er wolle «alles dafür zu tun», dass Clinton die nächste Präsidentin werde. Der Auftritt in Portsmouth fand unter dem Motto «stronger together» («gemeinsam stärker») statt.
Der Schritt war ein wichtiges Signal an die Demokratische Partei. Doch der Senator stellt sich vergleichweise spät hinter die Siegerin: Der Nominierungsparteitag der Demokraten findet Ende des Monats in Philadelphia statt. Die ehemalige Aussenministerin hofft nun, dass Sanders' Anhänger bei der Wahl im November für sie stimmen werden.
Zugeständnisse abgerungen
Der 74-jährige Sanders hatte der früheren Aussenministerin Clinton in den Vorwahlen einen zähen Kampf geliefert und für seine linken Positionen sehr viel Zustimmung erhalten. Lange weigerte er sich, aufzugeben und Clinton zu unterstützen.
Getragen von vielen Millionen Anhängern übte er weiter inhaltlichen Druck aus. So waren dem Auftritt vom Mittwoch in Portsmouth wochenlange Verhandlungen hinter den Kulissen vorausgegangen.
Sanders erreichte dabei, dass viele seiner vergleichsweise linken - im US-Sprachgebrauch «liberal» genannten - politischen Forderungen in Clintons Programm übernommen wurden. Dazu gehören Änderungen bei Studiengebühren und am Gesundheitssystem. Nicht durchsetzen konnte sich der Senator mit der Forderung nach einer Abstimmung im Senat über das umstrittene pazifische Freihandelsabkommen TPP.
Clinton soll auf dem in zwei Wochen beginnenden Parteitag in Philadelphia, der sogenannten Convention, offiziell zur Präsidentschaftskandidatin gekürt werden.
Geschlossener als die Republikaner
In den vergangenen Tagen haben sich bereits andere hochrangige Demokraten wie Präsident Barack Obama und Senatorin Elizabeth Warren, eine einflussreiche Vertreterin des linken Flügels, hinter Clinton gestellt.
Die Demokraten gehen damit deutlich geschlossener als die Republikaner zu ihrem Parteitag. Dieser findet ab Montag in Cleveland statt. Donald Trump bleibt nach wie vor in seiner Partei eine kontroverse Figur: Zahlreiche hochrangige Republikaner haben angekündigt, der Veranstaltung fern bleiben zu wollen. (sda/dpa/afp/reu)