Der Schauspieler Jörg-Heinrich Benthien, 2012 bekannt geworden als Hauptdarsteller im Schweizer Film «Der böse Onkel» von Urs Odermatt, ist tot. Er starb 56-jährig am Montagabend während einer Probenpause im Theater Ulm.
Das teilte das Theater am Dienstag mit. Benthien sei plötzlich zusammengebrochen. Die Ursache sei unklar, über Vorerkrankungen sei am Theater nichts bekannt gewesen, sagte eine Theatersprecherin.
Benthien, gebürtiger Hamburger, war seit 2011 festes Ensemblemitglied am Theater Ulm. Davor gehörte er zu den Ensembles am Theater Lübeck und am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken.
Benthien spielte derzeit in Ulm die Hauptrolle in der Produktion «Wie im Himmel», den Dirigenten Daniel Daréus. Künftige Vorstellungen des Stücks entfallen nach Angaben des Theaters ersatzlos.
Die Kollegen in Ulm sind fassungslos über die künstlerische und menschliche Lücke, die er hinterlässt, wie es in der Mitteilung heisst. «Er war ein langjähriger Weggefährte und ein Freund», sagte Intendant Andreas von Studnitz.
In «Der böse Onkel» verkörperte Benthien einen pädophilen Turnlehrer, der von der Gemeinde gedeckt wird. Der Film war weniger wegen seiner drastischen Szenen umstritten, als wegen der Ähnlichkeit zum wahren Fall des Köbi F., der sich in den Neunzigerjahren im aargauischen Möriken abgespielt hatte. (sda/dpa)