Vor EU-Gipfel: Merkel wirbt für Weber als EU-Kommissionschef
Vor dem EU-Sondergipfel am Dienstag in Brüssel hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel für Manfred Weber als EU-Kommissionspräsidenten geworben. Da sie beide Mitglied der konservativen EVP seien, werde sie sich natürlich für Weber einsetzen, sagte sie.
Merkel begrüsste zudem, dass die Spitzen des EU-Parlaments das Spitzenkandidaten-Prinzip am Dienstag bekräftigt hatten. Darauf hatten sich die Fraktionschefs einer Mehrheit der Abgeordneten vor dem Sondergipfel geeinigt.
Die Kanzlerin ist dabei jedoch uneins mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der das Spitzenkandidaten-Modell ablehnt und Vorbehalte gegen Weber hat.
Ausserdem liess Merkel Kompromissbereitschaft erkennen. Die EU müsse bei der Besetzung der Spitzenposten Handlungsfähigkeit beweisen und möglichst bis zur konstituierenden Sitzung des EU-Parlaments am 2. Juli einen Vorschlag präsentieren. «Dafür haben wir noch viel Zeit», sagte Merkel. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs am Dienstagabend sei nur ein erster Austausch.
«Dennoch sollten wir pfleglich miteinander umgehen und wissen, dass wir zum Schluss eine konstruktive Aufgabe haben und dass wir die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union auch wesentlich mitbestimmen können», fügte Merkel hinzu. (sda/dpa)
