Aargauer FDP will der SVP das Asyldossier zuschanzen

Aargauer FDP will der SVP das Asyldossier zuschanzen

25.10.2016, 09:16

Die FDP soll im zweiten Wahlgang der Aargauer Regierungsratswahlen vom 27. November SVP-Kandidatin Franziska Roth unterstützen. Dies beantragt die Geschäftsleitung dem Parteitag von heute Abend in Villigen AG.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit erwarte die im zweiten Wahlgang gewählte Regierungsrätin die Übernahme des Departements Gesundheit und Soziales, heisst es im Communiqué der FDP. Die SVP habe die Amtsführung im DGS während der vergangenen Jahre aufs heftigste kritisiert. Das DGS ist im Kanton Aargau für das Asylwesen zuständig.

Mit ihrer Unterstützung biete die FDP der SVP die Gelegenheit, die anspruchsvollen Dossiers konstruktiv und zielführend zu bearbeiten, lautet die Begründung. Mit einer eigenen Kandidatur will die FDP nicht antreten. Eine solche würde die bürgerlichen Stimmen verzetteln und den Durchmarsch der SP-Kandidatin begünstigen, schreiben die Freisinnigen.

Die Geschäftsleitungsmitglieder der FDP Aargau beschlossen einstimmig, dem Parteitag die Unterstützung der SVP-Kandidatin zu empfehlen. Diesem Entschluss liegt gemäss Mitteilung auch das Ziel zugrunde, den fünften Sitz zurück ins bürgerliche Lager zu holen.

Kampf zwischen den Polparteien

Im zweiten Wahlgang der Aargauer Regierungsratswahlen geht es um den bisher von der Grünen Susanne Hochuli gehaltenen Sitz. Es zeichnet sich ein Kampf ab zwischen der SVP-Kandidatin, Bezirksrichterin Franziska Roth, und der SP-Kandidatin, Nationalrätin Yvonne Feri.

Die beiden Vertreterinnen der Polparteien hatten in dieser Reihenfolge beim ersten Wahlgang vom Sonntag die Plätze hinter den vier gewählten Regierungsräten Urs Hofmann (SP), Stephan Attiger (FDP), Alex Hürzeler (SVP) und Markus Dieth (CVP) belegt.

Weitere Entscheide am Abend

Die Entscheide der Parteien fallen am heutigen Dienstagabend und am Mittwochabend. Heute tagen neben der FDP auch die SP und die Grünen. Vermutet wird, dass die Grünen ihren erfolglosen Kandidaten Robert Obrist zurückziehen und die SP-Vertreterin unterstützen, um der linken Minderheit in der Aargauer Regierung wenigstens einen zweiten Sitz zu sichern.

Am Mittwochabend tagen die Delegierten von SVP und CVP. Franziska Roth schnitt im ersten Wahlgang besser ab als prognostiziert und dürfte deshalb von der SVP erneut ins Rennen geschickt werden. Die CVP hat ihren Sitz im Trockenen und könnte, um keine Seite zu verärgern, Wahlfreigabe beschliessen. (sda)

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