SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat zum Tag der Arbeit Mitarbeitende besucht, die besonders häufig unregelmässige Arbeitszeiten haben oder Teilzeit arbeiten: Ärzte, Pflegende und Hebammen. Sie besuchte die Frauenklinik des Kantonsspitals Winterthur (KSW).
Sommaruga machte - begleitet von zahlreichen Journalisten - einen Rundgang durch die Wöchnerinnenabteilung und durch die Neonatologie, auf der die Frühgeborenen betreut werden.
Die meisten Babys, welche die Bundesrätin für den Fototermin halten oder besuchen durfte, interessierten sich allerdings nicht für den hohen Besuch aus Bern. Sie verschliefen ihren ersten grossen Auftritt.
Bei kurzen Gesprächen mit Mitarbeitenden informierte sich Sommaruga über die Arbeitsbedingungen der KSW-Angestellten, unter anderem was Wochenendarbeit und Pikettdienste betrifft. Dabei zeigte sich, dass viele Befragte unregelmässige Arbeitszeiten durchaus schätzen.
«Vereinbarkeit ist möglich»
Angesprochen wurde in den Gesprächen auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im KSW arbeiten viele Mitarbeitende Teilzeit, auch in leitenden Funktionen. «So etwas muss selbstverständlich sein», sagte Sommaruga. Es brauche Arbeitgeber, die Teilzeitmodelle förderten, aber natürlich auch Mitarbeitende, welche dies einfordern.
Es sei wichtig, dass sich in der Schweiz die Ansicht durchsetze, dass Kinder und Beruf durchaus vereinbar seien. «Man muss sich nicht entscheiden, ob man arbeiten möchte oder Kinder haben will. Vereinbarkeit ist möglich», sagte sie.
Feiern im Regen
Derweil gingen in der ganzen Schweiz trotz Regen Menschen zum Tag der Arbeit auf die Strasse, um gegen Renten- und Stellenabbau sowie für mehr soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren.
Festtagsredner betonten die Wichtigkeit, für eine starke AHV zu kämpfen. «Die AHV ist das Herz des Sozialstaats Schweiz», sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner in Thun BE, Interlaken BE, Bülach ZH und Zug. Der Kampf für gute Renten, der Kampf für eine starke AHV sei der wichtigste Kampf der kommenden Monate.
Mit Transparenten an den traditionellen Umzügen und Appellen in ihren Reden warben Gewerkschafter, SP-Politiker und Kundgebungsteilnehmende am Sonntag für ihr Anliegen. Laut einer Liste des SGB finden an die 60 1.-Mai-Feiern in 20 Kantonen statt. (sda)