Die weltweit grösste Gemeinschaft lutherischer Kirchen hat einen Erzbischof aus Nigeria zum neuen Präsidenten gewählt. Musa Panti Filibus wird den Lutherischen Weltbund (LWB) für die nächsten sechs bis sieben Jahre leiten.
Rund 303 Delegierte stimmten am Samstag bei der zwölften Vollversammlung der Kirchengemeinschaft in der namibischen Hauptstadt Windhuk ab. Der LWB vereint 145 Kirchen und vertritt mehr als 74 Millionen Lutheraner in 98 Ländern.
«Ich halte es für dringend notwendig, sich mit der Frage der religiös motivierten Gewalt in der heutigen Welt auseinanderzusetzen», sagte Filibus. Der Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria berichtete, dass viele Kirchen im Norden seines Heimatlandes ihre Aktivitäten wegen der Gefahr durch Angriffe der islamistischen Terrormiliz Boko Haram einstellen mussten. Filibus wird am Ende des Treffens am Dienstag das Amt von dem Palästinenser Munib Younan übernehmen.
Die Delegierten wählten am Samstag zudem einen neuen Rat, das höchste Führungsgremium der Organisation zwischen den Vollversammlungen. Im Rahmen des siebentägigen Treffens in der früheren deutschen Kolonie Namibia begeht der LWB am Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst im Stadion von Windhuk das 500. Jubiläum der Reformation. (sda/dpa)