Angestellte des Discounters Aldi erhalten nächstes Jahr mehr Lohn. Der Mindestlohn steigt auf 4275 Franken. Zudem gründet das Unternehmen auf Anfang Jahr eine eigene Pensionskasse.
Mit der Erhöhung der Löhne um mindestens ein halbes Prozent liegen die tiefsten Löhne bei Aldi je nach Region zwischen 4275 Franken und 4765 Franken, wie der Detailhändler am Freitag mitteilte. Es werden 13 Monatslöhne ausbezahlt.
Nach zwei Dienstjahren liegen die Löhne zwischen 4475 und 5154 Franken. Aldi betont seine Mitarbeiterfreundlichkeit. So bezahlt das Unternehmen beispielsweise zwei Wochen Vaterschaftsurlaub bei 100 Prozent Lohnfortzahlung.
Höherer Mindestlohn als bei Migros und Coop
Die Gewerkschaft Syna ist dennoch nicht zufrieden. Sie spricht von einer Imagemassnahme von Aldi. «Da Aldi im Gegensatz zu Migros, Coop und Lidl nach wie vor keinen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abschliessen will, sind die Anpassungen und die sogenannten Mindestlöhne bei Aldi rechtlich nicht verbindlich. Sie können somit jederzeit von Aldi geändert werden», schreibt Carlo Mathieu, Leiter Sektor Dienstleistung bei der Gewerkschaft Syna, auf Anfrage der sda.
Mit 4275 Franken ist der Mindestlohn bei Aldi jedoch klar höher als bei Migros und Coop. Die beiden Grossen in der Schweiz bezahlen Brutto-Mindestlöhne von lediglich 3900 Franken.
Zwar erhöht Migros die Lohnsumme im kommenden Jahr bis zu einem halben Prozent. Und Coop teilte eine Erhöhung von 1.3 Prozent für ungelernte Mitarbeiter mit. Wie die Gewerkschaften bereits früher kritisiert hatten, kommen diese Mitarbeiter damit aber nur auf den gleich hohen Mindestlohn wie bei der Konkurrenz Migros.
Aldi ist nach Migros, Coop, Denner und Manor der fünftgrösste Detailhändler der Schweiz. Doch Aldi will hierzulande weiter zulegen. In der Mitteilung vom Freitag kündigt das Unternehmen für die nächsten 12 Monate die Schaffung von 100 neuen Jobs an. Aktuell arbeiten 2600 Mitarbeitende bei Aldi. (sda)