Energieministerin Doris Leuthard will keine Subventionen für Atomkraftwerke. «Wenn etwas 40 Jahre lang Gewinn bringt, dann sollte es auch möglich sein, ein paar Jahre mit Verlust zu überstehen», sagte sie in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».
Die Kernkraft habe günstige Preise, da vieles abgeschrieben sei. Einzig hohe Sicherheitskosten könnten eintreten. «Dann ist es ein unternehmerischer Entscheid, ob man weiter investiert oder abschaltet.»
Leuthard zeigt sich im Interview erstaunt darob, dass Christoph Blocher, «ein Mann der Wirtschaft», so etwas wie Subventionen fordere. «Die Kernkraft ist die einzige Energiequelle, die noch nicht direkt subventioniert ist. Das soll so bleiben.»
Blocher, alt Bundesrat und SVP-Strategieverantwortlicher, hatte im Dezember in einem Interview mit der Zeitung «Tages-Anzeiger» einmal mehr gefordert, dass angesichts der ausländischen Dumpingpreise die Schweiz alle Stromproduzenten so lange gleich hoch subventioniere, bis das Ausland damit aufhöre.
Eine staatliche Auffanggesellschaft sieht Leuthard «im Moment auch nicht». Aktuell brauchten die Franzosen Strom, weil deren AKW in Revision seien. Wasserkraft könne momentan für sehr gute Preise verkauft werden. «Im Winter ist immer ein Geschäft zu machen.» Im Sommer sei der Markt anders geworden, «da müssen sich die Anbieter anpassen». (sda)