Erstmals seit 2001 hat die Schweiz an der Berufsweltmeisterschaft den Sprung aufs Podest verpasst. In der Nationenwertung erreichten die 40 Schweizer Teilnehmenden an den 43. World Skills in der brasilianischen Metropole São Paulo den vierten Rang.
Am besten schnitt Gastgeber Brasilien ab, der vor Südkorea und Taiwan die Nationenwertung für sich entscheiden konnte. Die Schweizer Delegation war mit insgesamt 13 Medaillen in 38 Berufen immerhin mit Abstand beste europäische Vertreterin.
Die einzige Goldmedaille für die Eidgenossen am viertägigen Wettbewerb holte der Thurgauer Lars Tönz in der Kategorie IT Software Lösungen für Unternehmen. Dazu gab es sieben Mal Silber, fünf Mal Bronze und 22 Diplome für junge Berufsleute aus der Schweiz. Letztmals war die Delegation 2001 in Seoul nicht in den ersten drei Rängen vertreten, als sie 8. in der Nationenwertung wurde.
Die Verantwortlichen des Schweizer Teams zeigte sich trotz der durchzogenen Bilanz zufrieden mit den Leistungen. «Doch wir müssen auch sehen, dass die internationale Konkurrenz zugenommen hat - und das gilt es in Zukunft zu berücksichtigen», wird Christine Davatz, Delegationsleiterin und stellvertretende Direktorin des Schweizerischen Gewerbeverbandes, in einer Mitteilung zitiert. Mittlerweile nähmen so viele Nationen am Wettbewerb teil, dass die Strukturen neu überdacht werden müssten.
Nicht geeicht
Mit insgesamt fast 1200 Teilnehmenden aus 58 Nationen und Regionen sowie in 50 Disziplinen waren die World Skills vom 11. bis 16. August in São Paulo die grössten Berufsweltmeisterschaften, die je ausgerichtet wurden. In der Disziplin CNC, in der der Bündner Tizian Ulber angetreten war, wurden keine Medaille vergeben, da die hochkomplexen Messinstrumente nicht korrekt geeicht werden konnten. Die Arbeiten der Kandidaten werden nun in Europa neu vermessen, um ein faires Resultat zu garantieren.
Die Berufsweltmeisterschaften finden alle zwei Jahre an wechselnden Austragungsorten statt. Die 44. Auflage wird in Abu Dhabi veranstaltet, 2019 werden sich die jungen Berufsleute in der russischen Wolgastadt Kasan messen. (sda)