Wahlkommission erwartet Mehrheit für kurdische Unabhängigkeit

Wahlkommission erwartet Mehrheit für kurdische Unabhängigkeit

26.09.2017, 00:36

Beim Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak zeichnet sich eine überwältigende Mehrheit für eine Abspaltung vom Rest des Landes ab. Die Wahlkommission rechnet damit, dass mehr als 90 Prozent der Wähler für die Unabhängigkeit gestimmt haben.

Die vorläufige Wahlbeteiligung lag bei mehr als 72 Prozent, wie die Kommission in Erbil am Montagabend nach ersten Auszählungen weiter mitteilte. Das endgültige Ergebnis will sie innerhalb von drei Tagen verkünden.

Nach dem Referendum feierten die Kurden ausgelassen auf den Strassen. Durch die kurdische Hauptstadt Erbil fuhren hupende Autos, teilweise brach der Verkehr zusammen. Menschen tanzten auf den Trottoirs und schwenkten rot-weiss-grüne kurdische Fahnen. Immer wieder stieg Feuerwerk auf, Freudenschüsse waren zu hören.

Über fünf Millionen Menschen wurden zur Urne gerufen. Die Abstimmung ist jedoch rechtlich nicht bindend. Gegen das Referendum gibt es starken Widerstand. Iraks Zentralregierung erklärte, es sei nicht verfassungsgemäss. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan drohte der kurdischen Führung, den Ölhahn zu schliessen und mit einem Militäreinmarsch im Nordirak. (sda/dpa)

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