Die Affäre um mutmasslich illegale Geschäfte der chinesischen Grossbank ICBC in Spanien hat sich weiter zugespitzt. Nach der Festnahme von 5 führenden ICBC-Mitarbeitern verhaftete die paramilitärische Zivilgarde am Freitag in Madrid einen weiteren Direktor der Bank.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf Justizkreise berichtete, handelte es sich um die Nummer zwei der Bank in Europa.
ICBC-Mitarbeiter sollen durch Transfers nach China mindestens 40 Millionen Euro Schwarzgeld gewaschen haben. Drei der Festgenommenen wurden laut efe am Freitag im Madrider Vorort Parla in Handschellen erstmals dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Es werde untersucht, ob Gelder der chinesischen Mafia illegal ausser Landes geschafft worden seien, hiess es. Rund 100 Polizeibeamte hatten am Mittwoch die ICBC-Niederlassung in Madrid stundenlang durchsucht. Die europäische Polizei Europol unterstützt die Spanier bei den Ermittlungen.
Die Ermittler waren nach eigenen Angaben bei der Zerschlagung eines chinesischen Geldwäscherrings in Spanien im Mai 2015 auf ICBC aufmerksam geworden. ICBC teilte derweil mit, die Gesetze gegen Geldwäsche würden von der Bank «strikt befolgt». (sda/dpa)