Tausende Anhänger des hingerichteten islamistischen Mörders Mumtaz Qadri haben in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad einen Sitzstreik abgehalten. Rund 3000 teils mit Stöcken bewaffnete Demonstranten harrten am Montag im Regierungsviertel aus.
Zuvor hatten sie der Regierung einen Forderungskatalog übergeben. Unter anderem verlangten sie die Hinrichtung einer wegen Blasphemie verurteilten Christin und die Einführung des islamischen Gesetzes der Scharia.
Der frühere Polizist Qadri war am 29. Februar für die Ermordung von Punjabs Gouverneur Salman Taseer gehängt worden. Qadri hatte Taseer 2011 getötet, weil dieser für die Entschärfung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes eingetreten war.
Das Gesetz, das für Gotteslästerung die Todesstrafe vorsieht, sorgt in Pakistan seit Jahren für Debatten. Qadri ist für viele radikale Islamisten durch den Mord am Gouverneur zum Helden geworden.
Am Sonntag waren rund 25'000 Islamisten von Islamabads Nachbarstadt Rawalpindi ins Zentrum der Hauptstadt gezogen, wo sie sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten. Die Sicherheitskräfte versuchten vergeblich, die Demonstranten mit Tränengas am Vorrücken zu hindern. (sda/afp)