Die kolumbianische Guerillaorganisation ELN hat den tödlichen Bombenanschlag auf eine Polizeiwache in der Hafenstadt Barranquilla für sich reklamiert. In der Nacht auf Montag veröffentlichte die linke Rebellengruppe ein Bekennerschreiben.
Die Behörden prüften die Authentizität des Schreibens, sagte Präsident Juan Manuel Santos. Der Angriff könnte eine Wiederaufnahme der derzeit ausgesetzten Friedensgespräche mit der ELN erschweren.
Am Samstag waren bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeiwache in Barranquilla in Kolumbien fünf Beamte ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Zahlreiche Staaten und die Vereinten Nationen verurteilten das Attentat.
Auch die ehemalige Guerillaorganisation Farc kritisierte die Tat. «Unsere Solidarität gilt den Familien der getöteten Polizisten», sagte der frühere Rebellenkommandeur Rodrigo Londoño, der sich bei der Präsidentenwahl im Mai um das höchste Staatsamt bewerben will.
Zunächst vermuteten die Behörden kriminelle Banden hinter dem Anschlag, weil die Sicherheitskräfte zuletzt hart gegen Drogenschmuggler durchgegriffen hatten. Auch in anderen Regionen von Kolumbien und im Nachbarland Ecuador waren am Wochenende Sprengstoffanschläge auf Polizeistationen verübt worden. (sda/dpa)