Die Lufthansa-Piloten dürfen doch nicht streiken. Nachdem am Dienstag und Mittwoch wegen des Streiks unzählige Flüge ausfielen hat das Hessische Landesarbeitsgericht den Pilotenstreik nun vorerst gestoppt. Für viele Passagiere kommt der Beschluss aber zu spät.
Das Gericht erliess am Mittwoch eine einstweilige Verfügung gegen die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Es entschied damit anders als das Arbeitsgericht Frankfurt am Dienstag. Die Lufthansa hat damit ihr Ziel, den Streik auf dem juristischen Weg zu stoppen, erreicht.
Die Lufthansa wirft der VC vor, einen «Mogel-Streik» zu führen. Tatsächlich gehe es ihr gar nicht vorrangig um die Übergangsversorgung der Piloten, sondern um das Lufthansa-Billigkonzept «Wings».
Die VC hat in der Vergangenheit den von Konzernchef Carsten Spohr geplanten Umbau mit einer externen Billigtochter «Eurowings» heftig kritisiert. Piloten-Arbeitsplätze mit Billiglöhnen würden ins europäische Ausland exportiert und so dem deutschen Tarifrecht entzogen, lauteten die Vorwürfe.
Der Streik traf die Lufthansa hart. Unzählige Flüge fielen am Mittwoch aus. Tausende Passagiere konnten ihren Flug nicht antreten. Auch einige Personen mit einem Swiss-Ticket konnten nicht wie geplant fliegen. Sie hatten Tickets für Codeshare-Flüge gebucht, die von der Lufthansa durchgeführt worden wären. (sda/dpa/reu)