Huawei-Finanzchefin in Kanada verhaftet
Die Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei ist in Kanada verhaftet worden. Sie müsse mit einer Auslieferung in die USA rechnen. Für Freitag sei eine Anhörung angesetzt, ob Meng Wanzhou gegen Kaution auf freien Fuss gesetzt werden könne.
Dies teilte das kanadische Justizministerium am Mittwoch mit. Meng Wanzhou sei am 1. Dezember in Vancouver festgenommen worden, hiess es weiter. Einem Bericht der Zeitung «The Globe and Mail» zufolge wird ihr zur Last gelegt gegen Sanktionen verstossen zu haben, welche die USA gegen den Iran verhängt hatten.
Meng Wanzhou ist die Tochter des Firmengründers Ren Zhengfei. Vertreter des Konzerns sowie die US-Justizbehörden waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die USA ermitteln Insidern zufolge seit mindestens 2016 gegen Huawei wegen des Verstosses gegen Ausfuhr- und Sanktionsgesetze. Dabei geht es um den Vorwurf, dass Huawei Produkte aus den USA in den Iran geliefert haben soll.
In den USA ist Huawei weitgehend von der Belieferung staatlicher Stellen und deren Auftragnehmer ausgeschlossen. Westliche Geheimdienste gehen den Kontakten des weltgrössten Telekomausrüsters zur chinesischen Führung nach sowie dem Verdacht, dass Technik und Geräte des Konzerns zur Spionage genutzt werden könnten. (sda/reu/afp)
