Die deutsche SPD hat am Sonntag ihren Sonderparteitag in Berlin begonnen, um Martin Schulz zum neuen Parteichef zu wählen. Zudem sollen die mehr als 600 Delegierten Schulz offiziell als Herausforderer von Kanzlerin Angela Merkel bestätigen.
Schulz war bereits Ende Januar vom SPD-Parteivorstand als Kanzlerkandidat nominiert worden. An der Spitze der Sozialdemokraten löst er Sigmar Gabriel ab, der seit 2009 im Amt war.
Zum Auftakt des Parteitages schwor die stellvertretende Vorsitzende Hannelore Kraft ihre Partei auf einen erfolgreichen Wahlkampf zur Bundestagswahl ein. «Am 24. September wird die SPD wieder das Kanzleramt erobern», sagte die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin in Berlin.
«Heute setzen wir den Schulz-Zug auf die Gleise», sagte Kraft. «Diese Gleise führen direkt ins Bundeskanzleramt.» Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass der 61-jährige frühere Präsident des Europaparlaments «der richtige Mann zur richtigen Zeit ist».
Kraft sprach dem scheidenden Gabriel ihren Dank aus. Unter grossem Beifall sagte Kraft, Gabriel habe die SPD nach ihrer Niederlage bei der Bundestagswahl 2009 «wieder aufgerichtet und den Weg gezeigt».
Nach einer Rede Gabriels wollte Schulz als Hauptredner sein politisches Programm darlegen. Seit seiner Nominierung haben sich die Umfragewerte der Sozialdemokraten deutlich verbessert, die inzwischen wieder auf Augenhöhe mit der CDU/CSU oberhalb von 30 Prozent liegen. (sda/afp/reu)