Wintereinbruch: Des einen Freud, des andern Leid

Wintereinbruch: Des einen Freud, des andern Leid

03.01.2017, 11:56

In der Nacht auf Dienstag ist endlich der Winter im Flachland angekommen. An höher gelegenen Orten sind bis zu neun Zentimeter Schnee gefallen. Der Wintereinbruch führte jedoch auch zu zahlreichen Unfällen auf den Schweizer Strassen.

Neun Zentimeter Schnee sind in Braunwald GL, Isenthal UR und St. Gallen gefallen, wie der Internetseite des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF zu entnehmen ist. Im Kanton Bern hat es in Wengen fünf und in Langnau vier Zentimeter Neuschnee gegeben und in Aorsa GR sind immerhin drei Zentimeter zusammengekommen.

Insgesamt am meisten Schnee fiel im Raum von der Zentralschweiz über Zürich bis zum Bodensee, wie Meteonews am frühen Dienstagmorgen die Wetterlage zusammenfasste. Der Schneefall hörte kurz nach Mitternacht wieder auf.

Rutschpartie auf Schweizer Strassen

Am Wintereinbruch hatten jedoch nicht alle ihre helle Freude, auf den Schweizer Strassen kam es zu zahlreichen Unfällen. Gar nicht auf den Schnee vorbereitet war ein 20-jähriger Autofahrer in Nidwalden. Wie die Kantonspolizei Nidwalden mitteilte, versuchte er ein Überholmanöver, obwohl sein Auto mit Sommerpneus ausgerüstet war.

Sein Auto geriet ins Schleudern und kollidierte mit der Fahrbahnbegrenzung sowie einem anderen Auto. Er zog sich leichte Verletzungen zu. Auch in Mollis GL verlor ein Autofahrer auf der schneebedeckten Fahrbahn die Kontrolle über das Auto. Der 28-Jährige wurde jedoch nicht verletzt.

Rund ein Dutzend Blechschäden meldete die Kantonspolizei Thurgau am Dienstagmorgen. Zahlreiche Autolenker hätten auf den vereisten oder schneebedeckten Strasse die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren. Verletzte seien aber seit Montagabend im Thurgau keine zu verzeichnen.

Grössere Schneemenge am Donnerstag

Auch im Baselbiet sind einige Verkehrsteilnehmer mit den Schneefall nicht zurecht gekommen. Bis um drei Uhr früh seien kantonsweit zehn Blechschäden gemeldet worden, teilte die Polizei Basel-Landschaft mit. Verletzt wurde auch hier niemand.

Der nächste Schneefall ist offenbar bereits in Sicht: Meteonews rechnet in der Nacht auf Donnerstag mit Niederschlag, der in den zentralen und östlichen Alpen zehn bis lokal 30 Zentimeter Neuschnee bringen soll.

Waldbrand-Situation bleibt angespannt

Weil es im Süden der Schweiz vorerst keinen Niederschlag gab, bleibt die Waldbrand-Situation angespannt. Dies sagte Jürg Nussbaum, Sprecher der Luftwaffe, am Dienstag gegenüber Radio SRF. Sorgen machten zahlreiche Glutnester, die neue Brände entfachen könnten. Die Helikopter der Luftwaffe seien am Dienstag den siebten Tag in Folge im Einsatz.

Die Waldbrandgefahr ist auf den trockenen Dezember zurückzuführen. Dieser sei der trockenste seit Messbeginn 1864 gewesen, schrieb MeteoSchweiz vergangene Woche. Im längerfristigen Vergleich seien solche Situationen vor 150 Jahren jedoch häufiger und extremer vorgekommen, teilte die Universität Bern am Dienstag mit.

Gemäss ihrer Datenbank «Euro-Climhist» fiel zwischen dem 29. November 1851 und dem 8. Januar 1852 in Bern nur an zwei Tagen etwas Schnee. 1818 war die Emme in Eggiwil BE ganz trocken, so dass mehrere Mühlen still standen und vom 1. Dezember 1671 bis am 25. Februar 1672 war es «allzeit hell und kalt». (sda)

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