Die Migros stellt die Zusammenarbeit mit einem Produzenten von Pferdefleisch in Kanada ein. Das Unternehmen Bouvry erfülle die geforderten Vorgaben an das Tierwohl nicht ausreichend. Der Detailhändler stoppt den Verkauf dieses Pferdefleisches in einigen Wochen.
In den Läden werde ein reduziertes Sortiment an Pferdefleischprodukten angeboten, bis wieder ein neuer Lieferant gefunden sei. Dieser müsse die Schweizer Tiervorschriften einhalten können, teilte der Migros-Genossenschaftsbund am Freitag mit. Der Tierschutzbund Zürich begrüsst den Importstopp von Pferdefleisch aus dem kanadischen Schlachthof Bouvry Exports.
Der Detailhändler hatte nach den von Tierschützern erhobenen Quälereivorwürfen zunächst am kanadischen Mast- und Schlachtbetrieb Bouvry festgehalten. Er startete jedoch 2013 ein Projekt zur Verbesserung des Tierwohls.
Die Migros definierte nach eigenen Angaben klare Vorgaben für den Produzenten und unterstützte ihn bei der Umsetzung. So sei ein moderner Schlachthof gebaut worden.
Die Bemühungen des Lieferanten seien aber nicht weit genug gegangen, insbesondere bei der Herkunft der Pferde und der Tierpflege. Dies habe eine unabhängige Kontrolle gezeigt. Daher werde auf eine weitere Zusammenarbeit verzichtet. Bestehende Verträge werden laut Migros aber respektiert.
Der Detailhändler hat sich zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2020 alle Lieferanten von Fleisch im Ausland auf den Stand der strengen Schweizer Tierschutzvorgaben zu bringen. (lhr/sda)