Am Tag vor der Bundesratswahl haben die letzten Fraktionen den drei FDP-Bundesratskandidaten auf den Zahn gefühlt. Die Grünen haben an ihrer Fraktionssitzung entschieden, mehrheitlich Isabelle Moret zu unterstützen. Die CVP hält sich bedeckt.
Es gebe keine Empfehlung für eine oder einen der drei Kandidaten, liess die Fraktion am frühen Abend verlauten. Sie hatte die Bundesrats-Anwärter schon letzte Woche angehört. Am Dienstagnachmittag fand nun eine ausführliche Diskussion zur Bundesratswahl statt.
Dabei kam die Fraktion zum Schluss, dass alle Kandidierenden wählbar und qualifiziert sind für die Nachfolge von Bundesrat Didier Burkhalter sind. Wilde Kandidaturen will die CVP nicht unterstützen.
Die Grünen hingegen stellen sich mehrheitlich hinter die Waadtländer Nationalrätin Isabelle Moret. Bei gleicher Qualifikation müsse das untervertretene Geschlecht gewählt werden, begründet die Partei in einer Mitteilung den Entscheid.
Moret habe im Hearing von letzter Woche auch einen überaus überzeugenden Eindruck hinterlassen. Die Mehrheit der 13 Parlamentarierinnen und Parlamentarier der Fraktion werde ihr deshalb die Stimme geben.
Am Dienstagnachmittag standen für Moret, den Tessiner Ignazio Cassis und den Staatsrat Genfer Pierre Maudet die Hearings bei der SP, BDP und GLP auf dem Programm. Bereits letzte Woche mussten die Kandidaten bei der SVP, CVP und Grünen antraben. Neben den Grünen hat bislang nur die SVP eine klare Empfehlung abgegeben. Ihre Fraktion unterstützt Ignazio Cassis.
Die letzten Absprachen werden am Dienstagabend im Berner Luxushotel Bellevue getroffen: Parteichefs und Politstrategen diktieren den Journalisten Prognosen und Analysen ins Mikrofon, während abseits der Kameras die Königsmacher die Strippen ziehen.
Allerdings hat sich in den Monaten seit Bundesrat Didier Burkhalters Rücktrittsankündigung nichts Wesentliches an der Ausgangslage geändert: Der Tessiner ist bleibt der Favorit. Die Würfel fallen am Mittwoch. (sda)