Vier Tage nach der Buskatastrophe mit 43 Toten hat Frankreichs Präsident François Hollande der Opfer gedacht. Mit einer Schweigeminute begann am Dienstagvormittag die Gedenkfeier im Ort Petit-Palais-et-Cornemps nordöstlich von Bordeaux.
Hollande war am Morgen begleitet von Premierminister Manuel Valls und mehreren Ministern nach Puisseguin angereist, wo am vergangenen Freitag ein Reisebus mit einer Seniorengruppe an Bord und ein Lastwagen frontal zusammenstiessen
Der Präsident liess sich von der Polizei über den Stand der Ermittlungen zum schwersten Verkehrsunglück in Frankreich seit 33 Jahren unterrichten. Er traf sich auch mit Angehörigen.
Die zentrale Trauerfeier wurde danach in der Gemeinde Petit-Palais-et-Cornemps abgehalten. Aus der kleinen Gemeinde kamen viele der Unfallopfer. Zahlreiche Menschen versammelten sich in einem grossen Zelt, das auf dem örtlichen Fussballplatz aufgebaut worden war, um Reden von Bürgermeistern aus der Region und von Staatschef Hollande zu folgen.
Ursache des Unfalls unklar
Der Lastwagen war laut ersten Ermittlungsergebnis von seiner Spur abgekommen und auf die Gegenspur geraten - warum ist noch unklar. Offenbar versuchte der Lkw-Fahrer noch vergeblich, sein Fahrzeug zurück in die Spur zu bringen, wie der ermittelnde Staatsanwalt Christophe Auger am Montagabend sagte.
Der entgegenkommende Reisebus prallte aber frontal in den Lkw. Beim Zusammenstoss rammte sich dann ein Metallteil in einen Ersatztank des Lastwagen. Der sich zerstäubende Diesel fing sofort Feuer, was erklärt, warum die Fahrzeuge so schnell Feuer fingen und komplett ausbrannten.
Bei dem Unglück kamen 41 Buspassagiere ums Leben. Auch der Lkw-Fahrer und sein dreijähriger Sohn, der neben ihm sass, starben.
Das Unglück von Puisseguin war der tödlichste Strassenverkehrsunfall in Frankreich seit mehr als 30 Jahren. 1982 waren bei einem Busunglück im ostfranzösischen Beaune 53 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen 44 Kinder. (sda/afp/dpa)