Explosionen: Grosse Zerstörung und viele Tote bei Explosionen in China

Explosionen: Grosse Zerstörung und viele Tote bei Explosionen in China

13.08.2015, 08:1613.08.2015, 08:16

Die Zahl der Toten bei den gewaltigen Explosionen in der chinesischen Metropole Tianjin ist auf 44 gestiegen. Unter den Opfern seien auch zwölf Feuerwehrleute. 520 Menschen wurden ins Spital gebracht, 66 davon schweben in Lebensgefahr.

Das berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag unter Berufung auf Rettungskräfte. Inoffiziellen Angaben zufolge dürfte die Zahl der Todesopfer noch deutlich steigen.

Nach Angaben des Parteiorgans «People's Daily» war am späten Mittwochabend in einem Lagerhaus in Tianjin ein Container mit Sprengstoff explodiert. Xinhua schrieb, die beiden gewaltigen Detonationen hätten sich gegen 23.30 Uhr Ortszeit (18.30 Uhr MESZ) in einem Lagerhaus für Gefahrgut ereignet.

Laut Staatsmedien war das Feuer am Explosionsort unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht. Laut dem Staatssender CCTV wurde die Feuerwehr der nordostchinesischen Millionenstadt am Mittwochabend wegen eines Feuers in ein Hafenlager mit gefährlichen Chemikalien gerufen. Nachdem die Retter eingetroffen waren, kam es zu mindestens zwei schweren Explosionen.

Explosion von Erdbebendienst registriert

Diese waren so stark, dass sie vom nationalen Erdbebenzentrum registriert wurden. Dieses erklärte, die erste Explosion habe die Kraft von drei Tonnen TNT gehabt, während die zweite Explosion der Detonation von sogar 21 Tonnen des Sprengstoffs entsprochen habe. Die Druckwelle der Explosionen war kilometerweit zu spüren.

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, ein Container mit Sprengstoff sei in die Luft geflogen. Unklar ist die Ursache. Nach der ersten Explosion hat das Feuer auf weitere Lagerhäuser übergriffen, in denen sich dann eine Reihe weiterer Explosionen ereignete. Gebäude von einem Dutzend Logistikfirmen sind demnach komplett zerstört worden.

Dutzende Löschfahrzeuge

«People's Daily» schrieb im Kurznachrichtendienst Weibo weiter, ein Grossbrand, der durch die Explosionen ausgelöst worden sei, habe einige Menschen eingeschlossen. Zehn Einsatzteams der Feuerwehr und Dutzende Löschfahrzeuge seien zur Bekämpfung des Feuers im Einsatz, berichtete Xinhua. Zwei Feuerwehrleute werden demnach vermisst.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass noch drei Kilometer vom Explosionsort entfernt zersprungene Fensterscheiben zu sehen waren. Auch Stunden nach den Explosionen stiegen dichte Rauchsäulen über dem Unglücksort auf.

Auf Videos in sozialen Netzwerken war ein gewaltiger, pilzförmiger Feuerball zu sehen. Auch Fotos von blutverschmierten Menschen, die auf der Strasse lagen und Fotos von beschädigten Gebäuden wurden in sozialen Netzwerken gepostet.

Manager offenbar festgenommen

«Ich habe Fernsehen geguckt und plötzlich draussen rotes Licht schimmern gesehen. Dann gab es einen grossen Knall und das ganze Haus wackelte. Ich war geschockt und konnte mich nicht bewegen. Mein Vater kam ins Zimmer und zog mich auf die Strasse», sagte die 21-Jährige Studentin Liu, die in unmittelbarer Nähe des Hafens wohnt, der Nachrichtenagentur dpa.

In einer Rede an die Menschen von Tianjin kündigte Chinas Präsident Xi Jinping an, das Unglück werde «genau untersucht» werden und die «Verantwortlichen streng bestraft» werden. Manager der Firma sind laut Xinhua festgenommen und verhört worden.

Hunderte Menschen hatten sich laut Staatsmedien bislang zum Blutspenden gemeldet. Tianjin hat mehr als 10 Millionen Einwohner und ist eine bedeutende Hafenstadt östlich von Peking. (sda/afp/dpa)

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