Mindestens 25 Tote bei Erdbeben in Indonesien

Mindestens 25 Tote bei Erdbeben in Indonesien

07.12.2016, 05:5207.12.2016, 05:52

Ein heftiges Erdbeben hat in Indonesien mindestens 25 Menschen in den Tod gerissen und Dutzende verletzt. Zahlreiche Häuser wurden am Nordende der Insel Sumatra zerstört, wie die Lokalbehörden am Mittwoch berichteten.

Möglicherweise seien noch viele Menschen unter den Trümmern eingeschlossen, sagte der Chef der Katastrophenschutzbehörde der Provinz Aceh, Suyitno, der wie viele Indonesier nur einen Namen trägt. «Wir haben drei Bagger in die zerstörten Stadtteile geschickt, die Betonwände heben können», sagte er. Tausende Menschen waren in Panik auf die Strasse gerannt.

Der Erdstoss war mit einer Stärke von 6.4 gemessen an früheren Katastrophen in der Region leicht. Aber der Erdbebenherd lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS nur acht Kilometer unter der Erdoberfläche. Solche Beben können erhebliche Schäden verursachen. In Sigli 20 Kilometer nordwestlich des Epizentrums leben mehr als 17 000 Menschen. Die USGS schätzte die Stärke auf 6.5.

Der stellvertretende Bezirkschef der am stärksten betroffenen Gegend Pidie Jaya, Said Mulyadi, sagte, diese vorläufige Opferzahl habe ein Krankenhaus angegeben. «Einige der Toten sind Kinder.» Dutzende weitere Menschen seien vermutlich noch in beschädigten Häusern eingeschlossen. Rettungskräfte würden versuchen, mit Hilfe von schwerem Gerät zu den Verschütteten vorzudringen, in der Hoffnung, Überlebende zu finden.

Bilder zeigen weitreichende Zerstörung

Anwohner luden auf Facebook und Twitter Fotos von eingestürzten Gebäuden und meterhohen Schuttbergen aus dem Distrikt Pidie Jaya hoch. Auch lokale Fernsehsender zeigten weitreichende Zerstörung.

Menschen sassen auf Matten auf den Strassen. Vor den Krankenhäusern des Bezirks leisteten Ärzte auf der Strasse Erste Hilfe, wie der stellvertretende Distriktchef Said Muyadi berichtete. Die Menschen hätten Angst vor Nachbeben und trauten sich deshalb nicht in Gebäude.

Der Erdstoss passierte um kurz nach 05.00 Uhr Ortszeit (Dienstag 23.00 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag ganz nah an der Küste in einer Bucht. Nach Angaben von Seismologen war das Beben fast in der gesamten Provinz Aceh zu spüren, die bei der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean zu Weihnachten 2004 schwer zerstört worden war.

Aus Angst vor einer hohen Flutwelle flohen viele Küstenbewohner am Mittwoch aus ihren Häusern. Es wurde aber keine Tsunami-Warnung ausgegeben. Auch in der Provinzhauptstadt Banda Aceh rund 100 Kilometer nordwestlich war der Erdstoss zu spüren. «Bei mir kam Panik auf», berichtete die Ärztin Amanda im Fernsehen.

Banda Aceh war bei dem gewaltigen Erdbeben und Tsunami Weihnachten 2004 schwer zerstört worden. In der Stadt und entlang der Küste kamen damals 180'000 Menschen um. Insgesamt forderte die Katastrophe rund um den Indischen Ozean mehr als 230'000 Menschenleben. Das Epizentrum des damaligen Bebens der Stärke 9.1 lag vor der Westküste Sumatras. Das Epizentrum des neue Bebens lag dagegen östlich von Banda Aceh. (sda/dpa/afp)

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