Bei einem Beschuss der irakischen Stadt Falludscha durch die Armee sind am Samstag elf Menschen getötet worden. Rund 20 Menschen seien verletzt worden, sagte der Leiter des Hauptspitals von Falludscha. Die Stadt in der westirakischen Provinz Anbar wird seit Januar von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIS) kontrolliert. Die Armee startete am Freitag einen neuen Angriff, aus Sorge um das Leben der Zivilisten dürfte es aber zunächst keine grössere Offensive zur Rückeroberung der Stadt geben.
Die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki hatte im Januar ein Protestlager der sunnitischen Opposition bei Ramadi gewaltsam räumen lassen. Daraufhin war die Gewalt in der Provinz eskaliert. Sunnitische Aufständische eroberten Falludscha und Teile Ramadis, hunderttausende Menschen flohen vor der Gewalt. Der Armee ist es trotz monatelanger Belagerung von Falludscha nicht gelungen, die Stadt zurückzuerobern. Hintergrund der Gewalt sind die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten. Diese fühlen sich durch den schiitischen Ministerpräsidenten und seine Regierung benachteiligt. (mbu/sda)