Über 14 Millionen Franken an Spenden nach Bergsturz in Bondo

Über 14 Millionen Franken an Spenden nach Bergsturz in Bondo

02.04.2019, 11:04

Über 14 Millionen Franken an Spenden: Der Bergsturz und die Murgänge im August 2017 oberhalb von Bondo im südbündnerischen Bergell lösten eine grosse Welle der Solidarität mit den Geschädigten aus. Aber noch immer sind die Kosten des Naturereignisses nicht bekannt.

Wie das Bündner Amt für Gemeinden am Dienstag in einem Zwischenbericht informierte, stammen 5.9 Millionen Franken an Spenden von der Glückskette. Auf das Spendenkonto der Talgemeinde Bregaglia, zu der die Ortschaft Bondo gehört, flossen 4.8 Millionen Franken.

Weitere 2.4 Millionen Franken spendete die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden und 1.3 Millionen Franken kamen von Caritas Schweiz. Von den eingegangenen über 14 Millionen Franken konnten allerdings erst 2.1 Millionen Franken zugewiesen werden.

Die Spendengelder werden subsidiär eingesetzt. Das bedeutet, dass zuerst die Subventionsbeiträge der öffentlichen Hand, Leistungen von Versicherungen oder des Elementarschadenfonds ausbezahlt werden. Die Gebäudeversicherung etwa schüttete wegen Schäden an Liegenschaften 13 Millionen Franken aus.

Die Verteilung der Spendengelder besorgt eine Spendenkommission. In erster Linie werden die Mittel zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz oder bei ausserordentlich hohen Belastungen eingesetzt.

Kosten von 30 Millionen Franken

Die Gemeinde Bregaglia investierte für Sofortmassnahmen 15 Millionen Franken, wobei der Bund und der Kanton Graubünden fast 10 Millionen Franken davon als Subventionen beisteuern. Wie das Amt für Gemeinden schrieb, sind die effektiven Kosten des Naturereignisses nicht abschliessend klar, weil sie im Zusammenhang mit dem Verlauf des Wiederaufbaus von Bondo stehen.

Bis 2023 wird die Gemeinde für den Wiederaufbau der Infrastruktur, für Schutzmassnahmen sowie für neue Brücken und Strassen mit mutmasslichen Kosten von rund 30 Millionen Franken konfrontiert sein.

Grösster Bergsturz seit über 130 Jahren

Beim grössten Bergsturz in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am 23. August 2017 drei Millionen Kubikmeter Fels vom Piz Cengalo ins Tal gestürzt. Insgesamt flossen damals in mehreren Murgängen 500'000 Kubikmeter Schutt das Val Bondasca hinab bis nach Bondo.

Acht Wanderer, Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, waren beim Naturereignis ums Leben gekommen. Ausgelöst worden war der Bergsturz von Eis- und Wasserdruck. Die Felsmassen stürzten dann auf einen Gletscher. Experten sprachen danach von einer weltweit sehr seltenen Verkettung von Ereignissen. (sda)

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