Über die Provinz Buenos Aires in Argentinien ist nach einer Serie von Gewalttaten der Notstand verhängt worden. Gouverneur Daniel Scioli ordnete am Samstag die Mobilisierung von 5000 pensionierten Polizisten an. In der Provinz Buenos Aires leben zwei Fünftel der gesamten Bevölkerung Argentiniens.
Die grassierende Kriminalität ist die grösste Sorge der Bürger. Der Notstand wurde für ein Jahr dekretiert. Der Gouverneur trat auf die Notbremse, nachdem am Freitag am südlichen Stadtrand von Buenos Aires eine Gruppe von Gewalttätern bei einem Banküberfall rund 50 Schüsse aus Schnellfeuerwaffen abgefeuert hatten. Gouverneur Scioli sprach unter Bezug auf diesen Vorfall von Tätern, die «zu allem bereit» seien.
Zu den Massnahmen, die vom Gouverneur verkündet wurden, gehört eine automatische Überwachung der Nummernschilder von Fahrzeugen. Zur Verhinderung von Raubüberfällen soll es Einschränkungen bei den Fahrerlaubnissen für Motorräder geben. In diesem Jahr wurden bereits 57 Bürger der Provinz Buenos Aires bei Überfällen direkt an der Wohnungstür erschossen, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 161. (aeg/sda/afp)