Ein norwegisches Gericht hat einen Kopiloten zu sechs Monaten Haft verurteilt. Er gab vor Gericht zu, wenige Stunden vor dem Start einer Maschine der Gesellschaft Air Baltic von Oslo nach Kreta zwei Flaschen Whisky und ein paar Bier mit Kollegen geleert zu haben.
Der 38-Jährige war vor über einer Woche mit 1.35 Promille im Blut gemeinsam mit dem Piloten und zwei Stewardessen des Flugs kurz vor dem Start festgenommen worden.
Der Richter betonte bei der Urteilsverkündung unter anderem die Menge des konsumierten Alkohols - die gesetzliche Grenze liegt in Norwegen bei 0.2 Promille - und die Verantwortung für das Leben von über hundert Passagieren, die der lettische Kopilot gehabt habe. Zudem habe er gewusst, dass auch seine Crew getrunken habe, kritisierte der Richter.
Auch der 50-jährige lettische Pilot hatte mit 0.54 Promille zu viel Alkohol im Blut. Er sitzt in Untersuchungshaft und muss sich am 17. September vor Gericht verantworten. Die beiden Stewardessen waren ebenfalls positiv getestet worden.
Die norwegische Polizei war nach einem anonymen Hinweis zu der Maschine geeilt und hatte die Crew festgenommen. Die Fluglinie entschuldigte sich später für den Vorfall und leitete Entlassungsverfahren ein. (sda/afp)