Nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der Küste Libyens werden Dutzende von Menschen vermisst. Ein Sprecher der libyschen Marine sagte am Mittwoch, auf dem Boot hätten sich 120 Migranten befunden.
32 seien vor dem Ertrinken gerettet worden. Die genaue Zahl der Vermissten war zunächst unklar. Der Flüchtlingszustrom übers Mittelmeer nach Italien nimmt derzeit deutlich zu. Nach Angaben italienischer Behörden retteten Küstenwache und Marine am Mittwoch 1361 Migranten aus Booten und Gummibooten.
Weitere 350 Menschen, die meisten davon vermutlich Minderjährige, seien auf einem Boot vor der Küste Siziliens entdeckt worden und sollten nun an Land gebracht werden, gab die Küstenwache bekannt. Ihren Angaben zufolge wurden allein in den vergangenen drei Tagen etwa 3680 Menschen gerettet.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben sich mehr als 16'000 Migranten auf die gefährliche Überfahrt von Afrika nach Italien gemacht. Das waren etwa 6000 mehr als im selben Zeitraum vor einem Jahr.
Für die kommenden Monate wird ein weiterer Anstieg erwartet, wenn bessere Wetterbedingungen auf eine leichtere Überfahrt hoffen lassen. Italienische Regierungsvertreter gehen davon aus, dass auch das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei dazu führen könnte, dass mehr Menschen von Libyen nach Italien kommen wollen. (sda/reu)