Saudi-Arabien hat im Juli so viel Öl wie nie zuvor gefördert. Der neuste Bericht der Opec verheisst für angeschlagene Förderländer wie Venezuela nichts Gutes.
Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hervorgeht, steigerten die 14 Staaten die Fördermenge auf 33.11 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag. Dies ist der höchste Wert seit mindestens 2008, wie eine Durchsicht der Opec-Förderberichte ergab. Allein Saudi-Arabien pumpte demnach im Juli pro Tag 10.67 Millionen Barrel Rohöl aus dem Wüstensand.
Das Überangebot an den Weltmärkten hat dazu geführt, dass sich Öl jüngst wieder verbilligt hat. Der Preis für die richtungsweisende Sorte Brent sank allein im Juli um fast 15 Prozent. Der Verfall schürte Spekulationen, dass die Opec möglicherweise ihre Bemühungen erneuert, eine Drosselung der Produktion zusammen mit anderen Förderstaaten zu erzielen.
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro sagte jüngst am Fernsehen, das Land strebe längerfristig einen Preis von 70 US-Dollar für das Barrel Rohöl an. Er stehe bereits mit den Regierungschefs anderer Öl fördernder Länder im Kontakt, um den Ölpreis zunächst ab September bei etwa 40 Dollar zu stabilisieren.
Venezuela verfügt über die grössten Ölreserven der Welt und leidet aufgrund seiner extrem auf die Petro-Industrie ausgerichteten Wirtschaft besonders stark unter dem niedrigen Ölpreis. In den Supermärkten fehlt es wegen des Devisenmangels an Nahrungsmitteln, und den Spitälern gehen die Medikamente aus. Die weltweit höchste Inflationsrate frisst zudem die Ersparnisse der Bürger auf. (sda/reu)