Als Konsequenz aus den Missbrauchsvorwürfen eines früheren Kinder-Models will «X-Men»-Regisseur Bryan Singer keine Werbung für den neuen Film der Reihe machen. Er wolle den Start des Filmes «X-Men: Days of Future Past» nicht beeinträchtigen, erklärte Singer.
Zugleich wies er die Vorwürfe entschieden zurück. Diese seien «skandalös, schändlich und komplett falsch», sagte er am Donnerstag. «X-Men: Zukunft ist Vergangenheit» läuft im kommenden Monat in vielen Ländern an. Im Vorfeld sind zahlreiche Medientermine mit den Schauspielern geplant, zu denen auch Singer kommen sollte. Doch das wird nun nicht geschehen: «Aus Respekt gegenüber der unglaublichen Leistung der Schauspieler und des gesamten Teams habe ich entschieden, nicht an den anstehenden Veranstaltungen teilzunehmen», erklärte Singer.
Das frühere Kinder-Model Michael Egan III. hat Singer wegen sexuellen Missbrauchs verklagt. Der heute 31-Jährige wirft dem Regisseur vor, ihn Ende der 1990er-Jahre bei Partys in Kalifornien und auf Hawaii zum Sex gezwungen zu haben, als er selbst erst 17 Jahre alt war. Dabei habe Singer seine Macht und Stellung in der Unterhaltungsindustrie ausgenutzt. Der Regisseur habe ihn mit Drogen, Alkohol, Drohungen und Versprechungen gefügig gemacht, gab Egan an. Er sei bei Hollywood-Partys von Gästen mit Alkohol abgefüllt und mehrfach vergewaltigt worden. «Für diese Leute war ich wie ein Stück Fleisch, sie haben mich herumgereicht», sagte das einstige Model, das auf eine Filmkarriere gehofft hatte. (kad/sda/afp)