Angestellte und Gewerkschafter demonstrieren vor Bell-Fabrik

Angestellte und Gewerkschafter demonstrieren vor Bell-Fabrik

15.11.2016, 14:48

Etwa 80 Personen haben sich am Dienstag vor der Fleischfabrik von Bell in Cheseaux bei Lausanne versammelt. Sie zeigen sich verunsichert und besorgt über die angekündigte Schliessung der Fabrik und wollen Bell an den Verhandlungstisch bringen.

Angestellte und Unia-Gewerkschafter kamen am Dienstag laut einem Fotografen von Keystone in Scharen vor der Fleischfabrik zusammen. Auf mitgebrachten Schildern stand etwa «Nous voulons garder nos emplois» (Wir wollen unsere Arbeitsplätze behalten) oder «Aujourd-hui, elle est moins 'bell' la vie» (Heute ist das Leben weniger schön).

Angestellte wollen Dialog

Sie seien entschlossen, einen Dialog aufzunehmen, sagte Noé Pelet, Verantwortlicher des Industriesektors bei der Unia Waadt. Seit zwei Wochen versuche die Unia ein Treffen mit der Bell-Direktion zu organisieren - ohne Erfolg. Das Unternehmen verweigere die Diskussion, sagte Pelet der Nachrichtenagentur sda.

Laut eigenen Angaben hat die Unia von rund 70 Angestellten den Auftrag erhalten, Verhandlungen zu führen. Damit will sie Arbeitsplätze sichern und flankierende Massnahmen für die Angestellten erreichen.

Unklarheit über weiteres Vorgehen

Im Oktober hatte die Coop-Tochter Bell angekündigt, die Frischfleischproduktion in Cheseaux bei Lausanne Ende 2017 zu schliessen. Die Produktion soll nach Oensingen SO in eine bestehende Bell-Fabrik verlagert werden. Laut Bell sind von der Schliessung weniger als 100 Arbeitsplätze betroffen. Zudem wolle das Unternehmen jedem Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz anbieten, auch im Kanton Waadt.

Die Angestellten allerdings schätzen laut Pelet, dass 160 Personen und damit deutlich mehr als angekündigt von der Schliessung betroffen seien. Bis jetzt hätten diese noch keine konkreten Informationen über das weitere Vorgehen erhalten. Laut Pelet sind zudem zahlreiche Arbeitsplätze im letzten Jahr still und leise verschwunden. «Wir wollen Garantien», sagt Pelet. Und sie wollten erfahren, wo den Angestellten neue Arbeitsplätze angeboten würden. (sda)

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