Mit dem grössten Radioteleskop der Welt konnten Astronomen erstmals die Entstehung von Galaxien im frühen Universum beobachten. Es zeigt die frühen Sterneninseln zum ersten Mal nicht nur als schwache Lichtflecke, sondern als Objekte mit einer inneren Struktur.
Die Wissenschaftler empfingen demnach Signale von Gaswolken, aus denen sich in den jungen Galaxien Sterne bilden, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) am Mittwoch in Garching mitteilte. Die Forscher hatten die Instrumente des Radio-Observatoriums Alma in Chile auf Galaxien gerichtet, die wir in einem Stadium nur 800 Millionen Jahre nach der Entstehung des Universums sehen.
Damit zählen sie zu den ersten Galaxien-Generationen nach dem Urknall vor 13.8 Milliarden Jahren. Als sich diese ersten Sterneninseln bildeten, war das Universum noch von einem Nebel aus Wasserstoffgas erfüllt.
Die ersten Galaxien
Dieser Nebel wurde durch die Entstehung von mehr und mehr leuchtkräftigen Objekten wie Sternen aufgelöst. Astronomen nennen dies die Epoche der Reionisation. Über die ersten Galaxien in dieser Epoche ist allerdings bislang wenig bekannt. Dies könnte sich durch die neuen Entdeckungen des Astronomenteams nun ändern.
Das Alma-Observatorium war im März 2013 nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit in der chilenischen Atacama-Wüste offiziell eingeweiht worden. Alma («Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array») befindet sich 5000 Meter über dem Meeresspiegel und besteht aus Hochpräzisions-Antennen, die zusammen die Auflösung eines gigantischen Teleskops erreichen.
Anders als optische oder Infrarot-Teleskope kann Alma sehr viel längere Wellenlängen als diejenigen sichtbaren Lichts wahrnehmen und damit völlig neuartige Bilder liefern. Die ESO, an der auch die Schweiz beteiligt ist, ist einer der Hauptpartner des Alma-Projekts. (sda/afp)