Afghanistan und Pakistan wollen nach mehreren Gefechten ihre gemeinsame Grenze in umstrittenen Abschnitten neu vermessen. Hintergrund sind blutige Grenzgefechte am Freitag mit 13 Toten und mehr als 80 Verletzten sowie mehrere Scharmützel am Wochenende.
Die Grenze verläuft nahe dem Grenzübergang Chaman in der pakistanischen Südprovinz Baluchistan sowie auf afghanischer Seite in der Provinz Kandahar durch mehrere Dörfer. In zwei Dörfern sei sie unklar demarkiert, sagte der Sprecher der pakistanischen Grenztruppen, Khan Wasseh, am Montag.
Der Chef der betroffenen Bezirksverwaltung, Qaiser Khan, sagte, beide Länder hätten bereits Teams losgeschickt. Die Grenze blieb trotz mehrerer Treffen von Militärs den vierten Tag in Folge geschlossen.
Auslöser der blutigen Auseinandersetzung am Freitag war ein pakistanisches Volkszählungsteam in Militärbegleitung, das nach afghanischer Ansicht auf afghanischer Seite der Grenze gearbeitet hatte. Pakistans Regierung und Militär wiesen den Vorwurf zurück.
Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern ist sehr angespannt. Grenzübergänge waren in diesem Jahr schon wochenlang geschlossen. Pakistan wirft Afghanistan vor, über die Grenze geflohene pakistanische Terroristen zu unterstützen. Letztere haben seit Februar eine ganze Serie von Anschlägen in Pakistan verübt.
Afghanistan wirft Pakistan schon seit Jahren vor, die radikalislamischen Taliban zu unterstützen. Die gewinnen in Afghanistan immer schneller an Macht. (sda/dpa)