Bei der Landtagswahl im deutschen Bundesland Bremen liegt die CDU bei der noch laufenden Auszählung der Wahlbezirke vor der bisher regierenden SPD.
Nach Auszählung von 64 von 558 Wahlbezirken kommen die Christdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Carsten Meyer-Heder auf 27.1 Prozent der Stimmen. Die SPD mit Bürgermeister Carsten Sieling erreicht danach 25.5 Prozent.
«Dies ist aber noch keine repräsentative Hochrechnung», sagte Landeswahlleiter Andreas Cors. Die Grünen liegen bei 16.8 Prozent, die Linke bei 8.5 Prozent, die FDP bei 6.2 Prozent und die AfD bei 6.7 Prozent.
Bremen gilt als die letzte «rote Hochburg» in Deutschland. Die SPD stellt in dem Stadtstaat seit Ende des Zweiten Weltkriegs den Bürgermeister.
Nach den Prognosen würde es für ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken reichen. Die Linke würde in dem Fall erstmals in einem westdeutschen Land in Regierungsverantwortung kommen.
Möglich wäre auch eine grosse Koalition aus CDU und SPD, allerdings hatte Sieling einem Zusammengehen mit der CDU eine Absage erteilt. Sollte die FDP im Landtag vertreten sein, wäre auch ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP möglich. Die CDU würde in dem Fall erstmals das Bremer Rathaus erobern.
CDU will Bürgermeister stellen
Der Bremer CDU-Spitzenkandidat Meyer-Heder sieht seine Partei als klaren Wahlsieger bei der Bürgerschaftswahl. «Wir wollen den Bürgermeister stellen», sagte Meyer-Heder am Sonntag in der ARD nach den ersten Prognosen. Die CDU habe von den Wählern den Auftrag zum Regieren erhalten.
Auf die Frage nach einem möglichen Jamaika-Bündnis zeigte sich Meyer-Heder optimistisch über eine denkbare Zusammenarbeit mit den Grünen. «Das kriegen wir zusammen hin mit den Grünen.» Der CDU-Spitzenkandidat betonte zugleich, seine Partei werde «mit jedem reden und sondieren».
Am Sonntag fanden in zehn deutschen Bundesländern Kommunalwahlen statt. In Baden-Württemberg legten die Grünen zu. Nach Teilauszählungen lagen sie in Städten wie Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg bei den Gemeinderatswahlen vor CDU und SPD, die beide deutliche Verluste hinnehmen mussten.
Auch bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz standen die Grünen zumindest in grossen Städten vor einem Sieg. Sowohl in Mainz als auch in Koblenz lagen sie bei den Auszählungen für die Stadtratswahlen vorne. (sda/dpa/afp/reu)