Myanmar entwickelt sich zum Umschlagplatz des Drogenhandels

Myanmar entwickelt sich zum Umschlagplatz des Drogenhandels

01.02.2017, 11:48

Myanmar entwickelt sich zunehmend zu einem Umschlagplatz des weltweiten Drogenhandels. Wie aus Polizeidaten hervorgeht, wurden in dem südostasiatischen Land im vergangenen Jahr 98 Millionen Tabletten synthetischer Drogen beschlagnahmt.

Dies sind somit laut Unterlagen, in welche die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch Einblick erhielt, fast doppelt so viele wie im Vorjahr.

Darüber hinaus entdeckten die Drogenfahnder 759 Kilogramm Heroin, 945 Kilogramm Opium und 2464 Kilogramm reines Methamphetin, bekannt als «Ice».

Myanmar ist eines der führenden Länder bei der Produktion von Drogen. Es werden insbesondere aufputschende Methamphetamine wie Chrystal Meth oder andere synthetische Drogen hergestellt, aber auch Heroin und Cannabis. Ein Grossteil der Produktion ist für andere Länder in Asien und auf anderen Kontinenten bestimmt.

Myanmars Drogen-Labore befinden sich vornehmlich in abgelegenen Grenzregionen, die von Milizen ethnischer Minderheiten kontrolliert werden oder von bewaffneten Gruppen, die mit der Armee verbündet sind. Die Zahl der Drogenrazzien in Myanmar stieg von 8800 im Jahr 2015 auf 13'500 im vergangenen Jahr.

Schwieriger Kampf

Die Polizei interpretiert den neuen Rekord bei der Beschlagnahme von Drogen als Beleg dafür, dass sie bei der Drogenbekämpfung Fortschritte macht. «Aber der Handel nimmt immer noch zu», sagte ein hochrangiger Drogenfahnder, der nicht namentlich genannt werden wollte. Er begründete dies unter anderem mit dem Mangel an Personal und moderner Ausrüstung. Ausserdem sei es schwierig, in von Milizen kontrollierten Gebieten zu fahnden.

Der regionale Vertreter des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, Jeremy Douglas, sagte, derzeit änderten sich die Schmuggelrouten in Myanmar wegen der wachsenden Nachfrage im Land selbst. Ausserdem suchten die Drogenschmuggler nach neuen Absatzmärkten im Westen.

Experten kritisieren, dass der Kampf gegen den Drogenhandel in Myanmar sowie den Nachbarländern Thailand und Laos auch durch die verbreitete Korruption in den Reihen der Behörden erschwert wird. (sda/afp)

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