Ermittler wollen heute mutmasslichen Todesfahrer von Mannheim befragen

03.03.2025, Baden-W
Das Tatauto.Bild: keystone

Ermittler wollen heute mutmasslichen Todesfahrer von Mannheim befragen

04.03.2025, 08:5604.03.2025, 08:57

Der des zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes verdächtige 40 Jahre alte mutmassliche Todesfahrer von Mannheim soll vernommen werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist der aus Ludwigshafen stammenden Deutsche nicht mehr in der Klinik, sondern in Polizeigewahrsam. «Wir werden ihn heute vernehmen», sagte der Chef des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger.

Verdächtiger lag im Schockraum

Bei seiner Festnahme soll sich der Mann mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen haben. Er lag im Schockraum, wurde bewacht und ist den Informationen zufolge jetzt aus der Klinik entlassen worden. Von der Vernehmung erhofft sich die Polizei Erkenntnisse über Motiv und Hintergründe der Tat.

Der Verdächtige soll am Rosenmontag mit einem Wagen mit einer laut Stenger «irren» Geschwindigkeit Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fussgängerzone gerast ein. Auf Höhe des Paradeplatzes rammt das Auto mehrere Passanten. Der Fahrer steuert den Wagen nach Überzeugung der Ermittler bewusst auf seine Opfer zu. Er wurde kurze Zeit später festgenommen. Der Mann ist laut Polizei mehrfach vorbestraft.

Das Motiv

Die Todesfahrt hatte nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler keinen extremistischen oder religiösen Hintergrund. Die Motivation könne eher in der Person des Täters begründet sein, erklärte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). Die Staatsanwaltschaft verwies auf Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters, weshalb sich die Ermittler auf diesen Aspekt konzentrieren.

Die Opfer

Bei der Todesfahrt starben eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Kinder betroffen sind, sagte der Präsident des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger.

Elf Menschen wurden der Polizei zufolge verletzt, mehrere von ihnen schwer. Alle Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. (sda/dpa)

Polizeichefin ist Augenzeugin

Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer wurde selbst Augenzeugin der Amokfahrt, schreibt «Bild». Als Schäfer das Auto um 12.14 mit hoher Geschwindigkeit vorbeifahren sah, war sie gerade in der Fussgängerzone unterwegs: «Ich wusste sofort, da stimmt etwas nicht. Der Wagen fuhr einfach ungebremst weiter, mitten durch die Menschen», sagt sie. Sie gab daraufhin sofort ihren Kollegen Bescheid, als das Auto die ersten Passanten erfasste.

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